"Private Romeo" ist ein Film von Alan Brown (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2011 und beruht auf der Geschichte "Romeo und Julia" von William Shakespeare.
"Romeo und Julia" an einer Militärhochschule? Ernsthaft? Was sich vielleicht erst einmal verrückt anhört, funktioniert überraschend gut, wenn man sich auf den Film eingelassen hat. Der größte Teil der Kadetten ist bei einer Außenübung, der kleine Rest hält sich mit klassischer Literatur über Wasser, eben "Romeo und Julia".
Das ist alles schon sehr speziell, aber es ist auch sehr schön anzuschauen, wie die Texte des Klassikers in den Alltag der Kadetten eingebaut sind. Erst wird nur im Klassenzimmer gelesen, dann aber überträgt sich die Handlung in den normalen Tagesablauf. Es dauert ein wenig, die Darsteller zu unterscheiden und sich zu orientieren, zumal auch einige Schauspieler mehrere Rollen übernehmen, aber auch das klappt hervorragend.
Die Geschichte ist wohl allgemein bekannt, es geht um zwei verfeindete Familien, deren Kinder sich verlieben und heiraten wollen. Romeo und Julia (hier Seth Numrich und Matt Doyle), leben ihre junge und unbedarfte Liebe gegen alle Widrigkeiten. Es kommt aber nicht zu dem Ende, das Shakespeare entworfen hat, denn hier dürfen die Liebenden überleben, was mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Was für ein schöner Film und was für eine interessante Idee. Eine der berühmtesten Liebesgeschichten aller Zeiten, an einem Ort, wo man sie niemals vermutet hätte. Grandios. Die Darsteller sind zauberhaft und schnuckelig, wobei besonders der junge Hale Appleman, der unter anderem den Mercutio spielt, besonders erwähnenswert ist. Er überragt seine Mitstreiter um Längen und sollte auch in Zukunft aufmerksam verfolgt werden.
Die Musikuntermalung klimpert ein wenig seicht vor sich hin, aber nach einer halben Stunde fällt das gar nicht mehr so sehr auf. Das Bild an sich ist nicht immer so toll, es ist eben scheinbar eine recht billige Produktion, aber auch das lässt sich sehr gut ertragen. Insgesamt kann ich hier auch kaum etwas bemängeln, mein Herz schlägt nun mal für so nette kleine Produktionen, die sich einfach von der Masse abheben und da trifft dieser Film voll ins Schwarze.
Ganz große Empfehlung von mir für dieses wunderbare Werk, das zeigt wie aktuell Shakespeare auch heute noch sein kann, wenn man es nur zulässt. Sehr sehenswert.
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