Freitag, 6. Januar 2012

The Ledge

"The Ledge" ist ein Film von Matthew Chapman (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2011.

Der Tag fängt schon übel an für Hollis (Terrence Howard), als eine Ärztin ihm mitteilt, er sei steril und könne keine Kinder zeugen. Doch Hollis hat mit seiner Frau schon zwei Kinder. Wie zum Teufel, pardon, Henker konnte das denn passieren? Hat seine geliebte Frau ihn etwa betrogen? Völlig von der Rolle geht der Detective zur Arbeit, wo bereits das nächste Problem auf ihn wartet.

Auf dem Dach eines Hochhauses steht der junge Hotelmanager Gavin (Charlie Hunnam), der fest entschlossen ist, um 12 Uhr in den Tod zu stürzen. Hollis ist für solche Fälle ausgebildet und versucht mit aller Kraft, Gavin in ein Gespräch zu verwickeln und ihn von seinem Plan abzuhalten. Dabei erfährt er die tragische Geschichte von Gavin, die ihn selbst auf andere Gedanken bringt und dazu führt, sein eigenes Leben zu überdenken.

Ein paar Wochen zuvor hat Gavin seine neuen Nachbarn kennengelernt. Joe (Patrick Wilson) und seine Frau Shana (Liv Tyler) sind ein nettes und unauffälliges Paar. Shana ist auf der Suche nach einem Teilzeitjob und landet zufällig in Gavins Hotel. Gavin und sein schwuler Mitbewohner Chris (Christopher Gorham) werden von Joe und Shana zum Abendessen eingeladen. Joe, der ein bibeltreuer Christ ist, hält die beiden für ein Paar und betet im Laufe des Abends für deren Erlösung und Heilung. Gavin platzt daraufhin der Kragen und er verlässt wütend die Wohnung.

Shana und Gavin kommen sich aber langsam immer näher und Gavin erfährt von Shanas trauriger Vergangenheit und ihrer Abhängigkeit von Joe. Er verliebt sich in die schöne junge Frau und will sie vor diesem religiösen Fanatiker retten. Die beiden haben eine heimliche Affäre und planen sogar eine gemeinsame Zukunft, doch Joe merkt schon bald, dass etwas vor sich geht. Er schmiedet einen perfiden Plan, der das Leben aller Beteiligten für immer verändern wird.

Mehr sei hier an dieser Stelle nicht verraten, denn was jetzt noch passiert, ist schon sehr packend. Der Film macht angesichts seiner Thematik auch definitiv keinen Spaß, aber er ist trotzdem sehenswert. Man ahnt zwar recht schnell, wie sich die Dinge entwickeln werden, der finale Plot hingegen ist so bitter, dass am Ende ein flaues Gefühl in der Magengegend und ziemliche Betroffenheit übrig bleiben.

Der Trailer suggeriert im Grunde einen ganz anderen Film, die eigentliche Handlung hat aber wesentlich mehr Tiefe, man sollte sich deshalb nie von so kurzen Ausschnitten täuschen lassen.

Die Schauspieler sind durchweg sehr gut, besonders Patrick Wilson ist geradezu zum Fürchten. Leider sind die Interviews mit den Beteiligten in den Extras nicht untertitelt, da wäre etwas mehr Sorgfalt bei den Verantwortlichen schön gewesen. Wenn man schon den Film untertitelt, warum dann nicht auch die Extras? So viel mehr kann das doch auch nicht kosten, oder?

Insgesamt gesehen ein Film, den ich durchaus empfehlen kann, auch wenn er nicht angenehm ist. Die Darsteller sind jedenfalls hervorragend und die Story ist mal so ganz anders, als man es erwartet hätte.

  

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