Der junge Francie (grandios: Eamonn Owens) hat keine leichte Kindheit. Er wächst in den 1960er Jahren in einer kleinen Stadt in Irland auf. Seine Mutter (Aisling O'Sullivan) ist labil und deswegen oft in der Nervenklinik. Sein Vater (Stephen Rea) ist Musiker und schwer alkoholabhängig. Francie hat aber einen guten Freund, nämlich Joe (Alan Boyle), mit ihm zusammen fühlt er sich sicher und unabhängig. Sie sind Blutsbrüder und Francie hängt sehr an Joe, der ihn aber später im Stich lassen wird.
Francie treibt gerne derbe Späße, besonders mit dem kleinen Phillip (Andrew Fullerton), wodurch er sich dessen Mutter Mrs. Nugent (Fiona Shaw) zur erklärten Feindin macht. Selbst Joe versucht, Francie davon abzuhalten, Phillip weiter zu drangsalieren, er freundet sich sogar mit Phillip an, was Francie als Verrat empfindet. Nachdem Francie es mit seinen "Späßen" zu weit getrieben hat, landet er im Heim, wo es allerdings auch nicht gut um ihn bestellt ist. Als er wieder nach Hause kommt, ist seine Mutter gestorben und auch sein Vater macht es nicht mehr lange. Francie flüchtet sich immer mehr in Fantasiewelten.
Mrs. Nugent scheint für ihn die Wurzel allen Übels zu sein, deswegen will Francie sich an ihr rächen. Sein Schicksal hat für ihn scheinbar nur den einen Ausweg.
Das ist ein Film, der eigentlich eine tieftraurige Geschichte erzählt, aber ohne dabei zu sehr zu deprimieren. Auch wenn alles noch so trist und bedrückend ist, Neil Jordan schafft die Balance zwischen Humor und Wahnsinn. Dabei hilft ihm in erster Linie der Darsteller des jungen Francie, der so wunderbar besetzt ist, dass er allein den ganzen Film trägt. In einer Umgebung, in der man entweder nur verrückt werden kann oder dem Alkohol verfallen, womöglich sogar beides, ist er wie ein strahlendes Licht, von dem man aber bald weiß, dass es keine Chance hat. Traurig, aber auch grandios.
Insgesamt gesehen ein berührender kleiner Film, der unter die Haut geht und direkt ins Herz. Schmerzlich und trotzdem schön. Sehr empfehlenswert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen