Sonntag, 26. Dezember 2010

XXY

"XXY" ist ein Film von Lucia Puenzo (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2007 und ist das Regiedebüt der argentinischen Filmemacherin. Das Thema des Films ist Intersexualität und der Umgang damit.

Die fünfzehnjährige Alex (Inés Efron) - ich bleibe jetzt mal bei der weiblichen Form, um nicht ständig Er/Sie schreiben zu müssen - ist als intersexuelles Wesen zur Welt gekommen, also sowohl mit männlichen als auch mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen. Ihre Eltern haben sich nach ihrer Geburt bewußt gegen eine geschlechtsangleichende Operation entschieden, um Alex diese Entscheidung später einmal selbst zu überlassen.

Die Familie lebt zurückgezogen an der Küste Uruguays, der Vater arbeitet dort als Meeresbiologe, und die Eltern haben sich stets bemüht, Alex vor Klatsch um ihre Person zu bewahren. Nun ist Alex aber in dem Alter, in dem sie ihre eigene Sexualität erforschen will, was in ihrem Fall zu mehreren Problemen führt. Eigenmächtig hat sie ihre Hormontabletten abgesetzt. Ihre Mutter lädt ein befreundetes Paar zu Besuch ein, der Mann ist "zufällig" Chirurg und könnte eine Operation in Betracht ziehen. Der Vater von Alex weiß nichts von den Plänen seiner Frau. Das Paar bringt den gemeinsamen Sohn Álvaro (Martin Piroyansky) mit, der ebenfalls im Teenageralter ist.

Alex will endlich erste sexuelle Erfahrungen sammeln und da kommt ihr Álvaro wie gerufen. Bevor er weiß, wie ihm überhaupt geschieht, ist er auch schon in die Sache einbezogen, wenn auch ganz anders als gedacht. Für beide ist es eine ganz besondere Erfahrung, die sie erst einmal verarbeiten müssen. Die Dorfjugend hat in der Zwischenzeit Wind um das Geheimnis von Alex bekommen und will selbst einen Blick darauf werfen. Der Vater von Alex muss einschreiten und erklärt erstmals, dass niemand seinen Sohn anrühren dürfe. Die Familie entscheidet sich letztendlich dafür, dass Alex selbst über ihr Leben bestimmen soll.

Der Film ist ruhig und bedächtig erzählt, mitunter zwar etwas zu schnarchig, aber trotzdem immer interessant und ganz nah am persönlichen Schicksal von Alex dran. Insgesamt gesehen ein starker Film mit einer ganz tollen Hauptdarstellerin, die vor allen Dingen durch ihre Natürlichkeit bezaubert. Sehr empfehlenswert.

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