"Davids Geburtstag" - "Il Compleanno" ist ein Film von Marco Filiberti (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2009.
Es beginnt mit "Tristan und Isolde" in der Oper und das Drama aus Liebe und Leidenschaft wird sich auch im Film fortsetzen. Zwei befreundete Paare, Diego (Alessandro Gassman) und Shary (Michaela Cescon), sowie Matteo (Massimo Poggio) und Francesca (Maria de Medeiros) verbringen den Sommer zusammen in Italien am Meer. Alles scheint harmonisch zu sein, aber schnell brechen Konflikte hervor. Noch ist nichts wirklich greifbar, man spürt nur die unterschwellige Brisanz und Gereiztheit, der schöne Schein trügt, die Paare haben Probleme in ihren Beziehungen. Als der junge David (Thyago Alves), der Sohn von Shary und Diego, anreist um mit seiner Familie seinen Geburtstag zu feiern, nimmt das Unheil seinen Lauf. David ist hinreißend schön, er verdreht allen den Kopf, bleibt aber den Mädchen gegenüber, die ihn anbeten, eher verschlossen.
Sharys Bruder Leonard (Christo Jivkov) kommt ebenfalls für ein paar Tage vorbei. Er trauert noch immer seiner großen Liebe nach, die sich zwei Jahre zuvor das Leben genommen hat. Jedenfalls ist das die offizielle Version der Geschichte, die Wahrheit könnte eine andere sein.
Matteo erkennt beim ersten Blick auf David, den er viele Jahre nicht gesehen hat, sofort seine Bestimmung in ihm. Er führt zwar ein glückliches Familienleben mit seiner Frau und seiner kleinen Tochter, die er vergöttert, aber es scheint ihm etwas zu fehlen, bzw. nicht richtig zu laufen in seinem Leben. Zuerst gibt es nur begehrliche Blicke und dann eine sehr sinnliche Fahrt auf dem Moped mit David.
Die Bilder sind atemberaubend schön, man spürt die Sonne auf der Haut, aber auch die eisige Kälte, die zwischen den handelnden Personen herrscht, weil niemand seine Gefühle wirklich offenbart. Jeder funktioniert nur so, wie es die anderen von ihm erwarten.
Während Matteo sein Leben überdenkt und sich seiner unterdrückten Gefühle bewusst wird, steuert die Geschichte einem tragischen Ende entgegen, die mit einem Knall endet. "Manchmal gibt es kein Zurück", so die Aussage von Leonard und das soll sich auch bewahrheiten.
Insgesamt gesehen ein sehr bewegender Film, der schön anzuschauen und gleichzeitig auch sehr traurig ist. Wie in den meisten Opern gibt es auch hier kein Happy-End, sondern nur gebrochene Herzen und unglückliche Menschen, die an ihrem Leben verzweifeln. Die Darsteller sind durchgehend gut und überzeugend, besonders Thyago Alves als David ist eine Augenweide, aber auch Massimo Poggio als Matteo ist perfekt besetzt. Seine innere Zerissenheit ist wirklich spürbar. Mitunter ist die Geschichte ein bisschen überzogen, aber der Gesamteindruck ist durchaus positiv. Sehr empfehlenswert.
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