"Black Swan" ist ein Film von Darren Aronofsky aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch stammt von Andres Heinz und Mark Heyman.
Die junge und ehrgeizige Ballerina Nina (Natalie Portman) tanzt in einem New Yorker Ballettensemble und hofft auf die Hauptrolle in dem nächsten Stück, einer Neuaufführung von Tschaikowskis "Schwanensee". Der Choreograph Thomas (Vincent Cassel) möchte, dass die Hauptrolle die gleichzeitig den guten weißen Schwan und auch den bösen schwarzen Schwan darstellt, von ein und derselben Tänzerin verkörpert wird. Nina ist seine erste Wahl für den weißen Schwan, aber für die Darstellung des schwarzen Schwans fehlt es ihr seiner Meinung nach an Leidenschaft und Verführungskunst. Als die junge Tänzerin Lily (Mila Kunis) zum Ensemble kommt, sieht Nina in ihr sofort die Konkurrentin, denn Lily besitzt alle Eigenschaften, die der schwarze Schwan haben muss.
Nina lebt noch bei ihrer Mutter (Barbara Hershey), die einst selbst Tänzerin war und ihren Traum von einer Karriere aufgeben musste, als sie schwanger wurde. Nun hat sie sich zu einer Art Übermutter entwickelt und setzt alles daran, dass ihre Tochter den Weg geht, der ihr verschlossen blieb. Nina wird von ihr völlig vereinnahmt, lebt in einem pinkfarbigen Kinderzimmer mit lauter Stofftieren und unter ständiger Kontrolle. Doch nun muss sie sich das erste Mal in ihrem Leben richtig beweisen und aus sich herausgehen, um die Rolle ihres Lebens spielen zu können.
Hin- und hergerissen zwischen den Wünschen der Mutter und den Anforderungen von Thomas beginnt Nina zu halluzinieren, ihre sexuellen Fantasien zu erforschen und kann bald Traum und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden. Ihr entschiedener Drang zur Perfektion führt sie nicht nur an ihre Grenzen, sondern noch weit darüber hinaus, bis zum bitteren Ende.
Darren Aronofsky hat hier einen ziemlich perfekten Psychothriller hingelegt, der von Anfang bis Ende spannend erzählt ist und in wunderbaren, teils düsteren Bildern daherkommt. Atemlos verfolgt man Ninas Handeln und ihre Wandlung in einen schwarzen Schwan, wohl wissend, dass es böse ausgehen wird und sie eigentlich keine Chance hat, lebend aus dieser Geschichte herauszukommen. Ihr eigener Ehrgeiz und der ihrer Mutter haben sie schon früh zu einem Opfer gemacht. Die Entdeckung ihrer Sexualität kommt für sie zu spät und kann sie nicht mehr retten, ihr droht das gleiche Schicksal wie der erst kürzlich ausgemusterten Ballerina Beth (Winona Ryder), die sich quasi schon vom Leben verabschiedet hat.
Die Darsteller sind allesamt hervorragend, wobei besonders Natalie Portman zu erwähnen ist, die für diese Rolle völlig zu Recht den "Oscar" bekommen hat und sich hier die Seele aus dem Körper tanzt und spielt. An ihrer Seite brillieren noch Vincent Cassel, Barbara Hershey und Mila Kunis, die den Film wirklich sehenswert machen. Winona Ryder hat zwar nur eine kleine Rolle, ist aber ebenfalls erwähnenswert. Insgesamt gesehen ein schmerzhafter Film, der einen mitleiden und mitbluten lässt, was nicht immer schön, aber auf jeden Fall sehr stark ist. Der Horror ist hier ganz greifbar, aber man kann sich ihm nicht entziehen. Ganz großes Kino und wirklich sehr empfehlenswert. Und wer bis jetzt noch kein Fan von Natalie Portman war, der ist spätestens jetzt bekehrt, jede Wette.
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