Sonntag, 18. Dezember 2011

Dream Boy

"Dream Boy" ist ein Film von James Bolton (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2008 und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Jim Grimsley.

Der fünfzehnjährige Nathan (Stephan Bender) ist gerade erst mit seinen Eltern in eine kleine, ländlich gelegene Stadt gezogen. Er ist ein stiller und zurückhaltender Junge, der kaum Kontakt zu anderen hat. Der Fahrer des örtlichen Schulbusses ist der zwei Jahre ältere Roy (Maximillian Roeg), der gleichzeitig auch der Nachbar von Nathan ist. Es gibt erste schüchterne und verstohlene Blicke zwischen Nathan und Roy, bis Roy die Initiative ergreift und Nathan bittet, ihm bei den Hausaufgaben zu helfen.

Die beiden Jungs kommen sich schon bald näher und Roy, der sonst auch mit einem Mädchen rumknutscht, lässt sich nur zu gern auf eine Affäre mit Nathan ein. Gemeinsam erkunden sie ihre Körper und ihr Verlangen ist grenzenlos. Doch bald hat Roy den Verdacht, dass Nathan eventuell schon mehr Erfahrungen hat, als er zugeben will und zieht sich gekränkt zurück.

Nathan muss sich zuhause vor seinem Vater fürchten, der ihn anscheinend schon früh missbraucht hat. Er flüchtet aus dem Haus und kommt vorerst in der Scheune von Roys Familie unter. Gemeinsam mit zwei anderen Jungs machen Roy und Nathan ein paar Tage später einen Camping-Ausflug, der alles ändern wird.

Nachdem sie sich gegenseitig Geistergeschichten erzählt haben, brechen die Jungs in ein Haus ein, das seit Jahren unbewohnt ist und in dem es angeblich spuken soll. Nathan hat aber plötzlich die böse Vorahnung, dass er diesen Ort nicht mehr verlassen wird und damit soll er auch recht behalten...

Hm, der Film fing eigentlich ganz gut und vielversprechend an, aber dann ist er doch zu weit übers Ziel hinausgeschossen und hat sich total verzettelt, was wirklich schade ist. Die erste Hälfte funktioniert noch ganz gut, aber der Rest ist leider eher missraten. James Bolton erzählt hier im Grunde weder eine Coming of Age-, noch eine Coming Out-Geschichte, obwohl die Ansätze dafür natürlich da sind, sondern verheddert sich letztlich in einer banalen Spukgeschichte, die niemanden interessiert und die völlig fehl am Platz ist.

Alles ist auch noch extrem schnarchig erzählt und mit furchtbar aufdringlicher Musik unterlegt. Nathans Eltern scheinen dazu direkt aus dem Gruselkabinett zu stammen und können einem wirklich Angst einjagen, aber solange sie regelmäßig in die Kirche gehen und beten kann ja alles nicht so schlimm sein, oder? Da packt mich allerdings schon wieder die Wut.

Insgesamt gesehen ein eher zweifelhaftes Vergnügen, dass zu viele gute Möglichkeiten verschenkt. Schauspielerisches Talent ist hier fast nicht zu finden, das hätte aber auch nichts mehr gerettet. Wie gesagt, das hätte gut werden können, aber leider ist hier zu viel daneben gegangen.

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