"Das Bildnis des Dorian Gray" ist ein Film von Massimo Dallamano aus dem Jahr 1970 und bezieht sich auf den gleichnamigen Roman von Oscar Wilde.
Im Vergleich zu der aktuellen Verfilmung von Oliver Parker "Dorian Gray", über die ich vor ein paar Tagen geschrieben habe, ist dieses hier fast der bessere Film. Wie gesagt, nur fast, denn beide Filme sind auf ihre Art irgendwie schlecht. Der neue Film ist blass und blutleer, wie sein Hauptdarsteller, und die Verfilmung von 1970 ist ziemlicher Trash. In einem Punkt kann die ältere Version jedoch punkten, der junge Helmut Berger in der Rolle des Dorian Gray ist optisch perfekt besetzt. Man kann von Helmut Berger halten was man will, hier ist er nahezu großartig. Er ist ein Narziss, er ist schön, ein bisschen geheimnisvoll und gefährlich. Das alles fehlt in der Neuverfilmung total.
Auch wenn diese Fassung mit schlimmer Musik unterlegt ist, bizarre Klamotten getragen werden und die Synchronstimmen die Sache mal wieder nach unten abrunden, hier wird auf jeden Fall klar, warum Männer und Frauen gleichermaßen verrückt nach diesem Dorian Gray sind. Die homoerotische Perspektive findet in der aktuellen Fassung gar nicht statt oder habe ich da was verpasst?
Auch das Gemälde dessen Antlitz altert, ist hier besser gelungen und überaus sehenswert.
Insgesamt gesehen muss man beide Filme nicht unbedingt anschauen, aber zumindest diese Version ist noch recht unterhaltsam, wenn man ein wenig auf Trash steht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen