Samstag, 4. September 2010

Whatever Works

"Whatever Works" ist ein Film von Woody Allen (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2009.

Es geht um den New Yorker Rentner Boris (Larry David), der seit seiner Scheidung und einem gescheiterten Selbstmordversuch allein lebt, sich tagsüber mit seinen Freunden trifft, über Gott und die Welt und die hirnlose Gesellschaft schimpft. Nebenbei bringt er Kindern das Schachspielen bei, aber wenn die Kleinen nicht gut aufpassen, dann beschimpft er eben auch sie. Eines Tages trifft er vor seiner Wohnung auf die junge Melody (Evan Rachel Wood), eine Südstaatenschönheit, die von zu Hause abgehauen ist. Gegen jede Vernunft nimmt er sie bei sich auf und es entwickelt sich eine Beziehung zwischen dem Quantenphysiker und dem naiven Landei, die beiden heiraten sogar.

Mehrere Monate später taucht überraschend Melodys Mutter Marietta (Patricia Clarkson) bei den beiden auf und ist entsetzt über ihren "Schwiegersohn". Prompt plant sie, diese Verbindung zu sabotieren. Marietta wurde von ihrem Mann verlassen, kann sich aber in New York schnell trösten und zwar mit gleich zwei Männern, während sie so ganz nebenbei zur Künstlerin mutiert. Ihr Mann John (Ed Begley Jr.) steht dann irgendwann auch bei Boris und Melody vor der Tür und will seine Frau zurück, muss aber feststellen, dass sich diese stark verändert hat. Als er seinen Kummer darüber in einer Bar ertränken will, hat er allerdings eine Begegnung, die auch ihn verändert, er erkennt nämlich endlich seine homosexuelle Seite und der passende Mann ist auch schon da.

Mariettas Plan, Melody mit einem jüngeren Mann zu verkuppeln geht auf und Melody verlässt Boris. Dieser ist nun wieder allein und kann weiter vor sich hin granteln, wie zuvor auch, aber das Schicksal hat auch für ihn noch die passende Partnerin parat. Am Ende feiern alle ganz lieb und harmonisch zusammen Silvester. Ist das nicht schön?

Zugegeben, die Philosophie des Films, jeder möge doch so leben, wie er möchte, solange niemand dadurch verletzt wird, ist absolut begrüßenswert, das ist schon mal klar. Aber hier ist alles zu aufgesetzt, zu gewollt komisch und zu nervig. Vielleicht fehlt mir auch nur der richtige Sinn für Woody Allen-Filme, aber ich konnte mich hiermit nicht anfreunden. Irgendwo habe ich gelesen, dieser Film sei eine "Altherrenfantasie" und da stimme ich vollkommen zu. Streckenweise ist es nämlich schon teilweise peinlich.

Insgesamt gesehen, für Woody Allen-Fans wahrscheinlich ein Muss, aber von mir nur eine eingeschränkte Empfehlung. Den muss man nicht gesehen haben.
      

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