Montag, 20. September 2010

Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande

"Pepi, Luci, Bom und der Rest der Bande" ist der erste Spielfilm von Pedro Almodovar (Regie und Drehbuch) und stammt aus dem Jahr 1980.

Pepi baut auf ihrem Balkon Marihuanapflanzen an, was einem Polizisten aus der Nachbarschaft auffällt, der kurze Zeit später in ihre Wohnung stürmt und Pepi vergewaltigt. Sie sinnt auf Rache und heuert ihre Freundin, die Punksängerin Bom und ihre Band an, den Polizisten zu verprügeln. Leider erwischen diese jedoch den falschen, nämlich den Zwillingsbruder. Pepi macht sich daraufhin an Luci, die Frau des Polizisten heran und Bom und Luci finden Gefallen aneinander. Luci wird die unterwürfige Gespielin der minderjährigen Bom und ihr Groupie. Pepi, Luci und Bom ziehen zusammen durch die wilde Madrider Szene.

Lucis Mann will seine Frau jedoch um jeden Preis zurück und scheut auch nicht vor Gewalt zurück, aber darauf hat Luci nur gewartet. Sie genießt es, von ihrem Mann misshandelt zu werden und kehrt zu ihm zurück. Pepi und Bom planen daraufhin, ihre Zukunft zusammen zu verbringen.

Dieses sehr frühe Werk von Almodovar wirft einen Blick in die schrille Szene der Madrider Underground-Bewegung der späten siebziger und frühen achtiger Jahre. Hier ist alles schrill, schräg, laut und bunt. Und auch wenn der Film noch sehr experimentell wirkt, kann man doch schon deutlich den Stil Almodovars erkennen, der sich in den nachfolgenden Filmen immer wieder findet. Es findet sich bereits alles an, was Almodovar immer wieder in seinen Filmen thematisiert. Die Schwulen, die Lesben, Liebe, Gewalt, Sex, Freundschaft und das alles nicht zu kanpp. Es gibt einige sehr schräge Szenen, aber insgesamt ist das schon eine beachtliche Leistung und jetzt endlich auch hier auf DVD erschienen.

Die Dreharbeiten zogen sich über einen langen Zeitraum hin, da der Regisseur damals noch bei der spanischen Telefongesellschaft arbeitete und nur gedreht werden konnte, wenn Geld und Zeit zur Verfügung standen. Insgesamt gesehen ein toller Einblick in das frühe Werk eines Meisterregisseurs, der so viele großartige Filme gedreht hat und hoffentlich noch viele weitere erschaffen wird. Carmen Maura ist hier übrigens ein echter Knaller. Was wäre Almodovar nur ohne sie?

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