"Tage oder Stunden" ist ein Film von Jean Becker aus dem Jahr 2008.
Es geht um Antoine (Albert Dupontel), ein Mann Anfang Vierzig, erfolgreich im Beruf, verheiratet mit einer schönen Frau, Vater von zwei Kindern. Er hat ein schönes Haus und es fehlt scheinbar an nichts. So weit so gut.
Eines Tages jedoch scheint Antoine durchzudrehen. Er beleidigt einen wichtigen Kunden, verkauft seinem Teilhaber seine Anteile an der gemeinsamen Werbeagentur und schmeißt den Job hin. Er ist plötzlich aggressiv und verletzend, sogar seinen Kindern gegenüber. Bei einer Überraschungsparty zu seinem Geburtstag bekommt jeder sein Fett weg, niemand wird ausgespart. Die Party endet in einem Desaster. Antoines Frau Cécile versteht die Welt nicht mehr und beschuldigt ihren Mann, eine Affäre zu haben.
Nachdem Antoine es in kürzester Zeit geschafft hat, sein bisheriges Leben gnadenlos zu zertrümmern, setzt er sich über Nacht wortlos nach Irland ab, wo er seinen Vater aufsucht, den er seit Jahrzehnten nicht gesprochen hat. Dieser lebt als Einsiedler in einer Hütte und lebt vom Fischfang. Vater und Sohn nähern sich langsam wieder einander an. Doch erst nach und nach wird klar, warum Antoine so plötzlich ausgebrochen ist und weshalb er so verletzend gehandelt hat.
Man mag vom Ende des Films halten, was man will. Ich finde es glaubhaft und nicht sehr kitschig. Antoine verletzt die Menschen, die ihm etwas bedeuten, aber eigentlich will er sich damit nur selbst treffen und den Schmerz fühlen. Wer so etwas ähnliches schon einmal erlebt hat, der weiß was ich meine. Manchmal kann man nicht anders, als (mit Worten) um sich zu schlagen, auch wenn es nicht so gemeint ist, um einen geliebten Menschen fernzuhalten. Egal, wir alle machen Fehler, manche lassen sich eben nicht rückgängig machen.
Insgesamt gesehen ein empfehlenswerter Film mit einem grandiosen Albert Dupontel. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber sehenswert.
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