"The Virgin Suicides" ist das Spielfilmdebüt von Sofia Coppola (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1999 und beruht auf dem gleichnamigen Roman von Jeffrey Eugenides.
Die Handlung spielt in einem amerikanischen Vorort in den Siebziger Jahren. Mr. und Mrs. Lisbon (James Woods und Kathleen Turner) haben fünf wunderschöne Töchter im Alter zwischen 13 und 17 Jahren, die aber streng behütet aufwachsen. Mr. Lisbon ist ein etwas verwirrter und eher schwacher Mann, der sich gegen seine streng religiöse Frau nicht durchsetzen kann. Die Mädchen haben kaum Freiheiten und werden praktisch weggesperrt, um jegliches Unheil von ihnen fernzuhalten. Als Cecilia, die jüngste der Schwestern, einen Selbstmordversuch unternimmt, wird alles nur noch schlimmer.
Erzählt wird die Geschichte von einer Männerstimme aus dem Off. Einer der Jungen, die damals in die Mädchen verliebt waren und die auch heute noch nicht sagen können, was eigentlich genau passiert ist mit den Schwestern und wie alles soweit kommen konnte. Die Jungen konnten nur hilflos und ahnungslos mit anschauen, wie eine Katastrophe ihren Lauf nahm.
Cecilia überlebte ihren Selbstmordversuch, aber kurze Zeit danach gelang ihr der zweite Versuch. Mrs. Lisbon wachte mehr als zuvor über ihre Töchter, die bald wie in einem Gefängnis gehalten wurden. Der junge Draufgänger Trip (Josh Hartnett) war vernarrt in Lux Lisbon (Kirsten Dunst) und konnte die Eltern sogar überreden, die Schwestern auf den Schulball gehen zu lassen, er würde für die passende Begleitung sorgen. Die Mädchen waren außer sich vor Freude, endlich mal etwas Abwechslung in ihrem Leben.
Später am Abend zogen sich Trip und Lux von den anderen zurück. Auf dem Football-Feld haben die beiden Sex. Am nächsten Morgen erwacht Lux auf dem Rasen, aber Trip ist längst weg. Als sie nach Hause kommt, brechen für die Schwestern noch härtere Zeiten an. Sie dürfen das Haus nicht mehr verlassen, selbst der Schulbesuch wird ihnen untersagt. Auf ihre Art gelingt es den Mädchen aber, weiterhin mit den Jungs aus der Nachbarschaft zu kommunizieren. Eines Abends werden die Jungs in das Haus eingeladen, als die Eltern schon schlafen. Die Mädchen wollen mit ihnen einen Ausflug machen. Voller Vorfreude machen sich die Jungs auf, ein Abenteuer erhoffend, aber was sie vorfinden, werden sie ihr ganzes Leben nicht mehr vergessen.
Das ist ein schwieriger, teils unbequemer Film, der keine Fragen beantwortet, warum alles so passiert ist, aber genau das ist das interessante daran. Sofia Coppola hat sich für ihr Regiedebüt einen tollen Stoff vorgenommen und sie ist als junge Frau wahrscheinlich näher an der Geschichte dran, als es ein anderer Regisseur oder Drehbuchautor je hätte sein können. Die Schauspieler sind großartig, allen voran die zauberhafte Kirsten Dunst, die den Film zu einem echten Erlebnis macht. In kleinen Nebenrollen sind unter anderem noch Scott Glenn und Danny DeVito zu sehen. Unterlegt ist das alles mit einem tollen Soundtrack. Ich kann den Film nur sehr empfehlen, wer bereit ist über einen Film auch ein wenig nachzudenken, der ist hier genau richtig.
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