Samstag, 4. September 2010

Soul Kitchen

"Soul Kitchen" ist ein Film von Fatih Akin aus dem Jahr 2009. Das Drehbuch schrieb Fatih Akin zusammen mit seinem Freund Adam Bousdoukos, der auch gleichzeitig die Haupfigur Zinos verkörpert.

Die Geschichte um Zinos und sein kleines Restaurant "Soul Kitchen" in Hamburg-Wilhelmsburg ist liebevoll erzählt und wunderbar gespielt. Zinos hat gerade sehr viel Pech, seine Freundin Nadine (Pheline Roggan), eine Schnepfe aus reichem Elternhaus, zieht wegen eines Jobs nach Shanghai, das Restaurant läuft so mittelprächtig, die Spülmaschine geht kaputt und dann erleidet Zinos auch noch einen Bandscheibenvorfall. Da er nun nicht mehr selbst in der Küche stehen kann, stellt er den exzentrischen Koch Shayn (Birol Ünel) ein, der eigentlich andere kulinarische Vorstellungen hat, als es die Speisekarte im "Soul Kitchen" hergibt. Also kocht er seine eigenen Gerichte, die das Stammpublikum aber nicht annimmt und lieber das Weite sucht.

Zinos Bruder Illias (Moritz Bleibtreu) bekommt Freigang aus dem Gefängnis und sorgt für einigen Wirbel, ebenso wie der alte Schulkamerad Thomas (Wotan Wilke Möhring), der Zinos unbedingt das "Soul Kitchen" abkaufen will, um dann das Gebäude abzureissen und das Gelände teuer zu verkaufen. Einziger Lichtblick für Zinos ist Physiotherapeutin Anna (Dorka Gryllus), die sich liebevoll um ihn kümmert und schließlich sogar eine Lösung für sein Rückenleiden hat. Ich sage nur "Knochenbrecher-Kemal"!

Der Film ist bin in die kleinsten Nebenrollen hervorragend besetzt, so sieht man unter anderem Udo Kier, Jan Fedder, Gustav-Peter Wöhler, Peter Jordan und Catrin Striebeck, ebenso wie die wunderbare Monica Bleibtreu in einer ihrer letzten Rollen.

In den Hauptrollen überzeugen neben Adam Bousdoukus und Moritz Bleibtreu vor allen Dingen Anna Bederke, als Kellnerin und Lebenskünstlerin Lucia, sowie Birol Ünel als durchgeknallter Koch Shayn. Wer Birol Ünel in "Gegen die Wand" erlebt hat, der wird diese Leistung nie vergessen, aber auch hier schafft er es mühelos, seiner Rolle das gewisse Etwas zu verleihen. Klasse!

Insgesamt gesehen ein wunderbarer Film, der gut unterhält und einfach Spaß macht und dabei trotzdem sowohl bewegend, als auch komisch ist. Sehr gelungen. Eine ganz große Empfehlung deshalb von mir für diesen ganz speziellen "Heimatfilm".

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