"Das verrückte Liebesleben des Simon Eskenazy" - "La folle histoire d'amour de Simon Eskenazy" ist ein Film von Jean-Jacques Zilbermann, der hier zusammen mit Antoine Lacomblez auch das Drehbuch geschrieben hat, aus dem Jahr 2009.
Der in Paris lebende jüdische Klarinettist Simon Eskenazy (Antoine de Caunes) führt ein leicht chaotisches Leben. Als Klezmer-Musiker sehr erfolgreich, steht er kurz vor einer großen Amerika-Tournee, ist mit Plattenaufnahmen beschäftigt und hat eine Beziehung zu dem eher langweiligen Philosophen Raphael (Micha Lescot). Seine Agentin rät ihm sogar, Raphael mit nach New York zu nehmen "Du spielst besser, wenn Du einen Kerl im Bett hast." Das hält Simon aber nicht davon ab, eines Abends den jungen und bildschönen Naim (Mehdi Dehbi), einen arabischen Transvestiten, in einer Bar aufzureißen. Was für Simon ursprünglich nur ein One-Night-Stand sein sollte, entwickelt sich durch Naims Hartnäckigkeit zu einer festen Verbindung, auch wenn es da noch so einige Hürden zu überbrücken gilt.
Simons Mutter Bella (Judith Magre) muss vorübergehend gepflegt werden und wird bei Simon einquartiert, was diesen fast an den Rand der Verzweiflung bringt. Als hätte er nicht schon genug zu tun, muss er sich nun auch noch um seine bettlägerige Mutter kümmern, die alles andere als einfach ist. Die Pflegerin die Simon engagiert, passt seiner Mutter nicht, doch da taucht Naim wieder auf und gibt sich als Krankenpflegerin Habiba aus. Bella ist entzückt und versteht sich wunderbar mit der jungen "Frau", die allen den Kopf verdreht.
Zu allem Überfluss kündigt sich Simons Exfrau Rosalie (Elsa Zylberstein) an, samt dem gemeinsamen zehnjährigen Sohn, den Simon bisher nicht sehen dürfte. Rosalie will nach Paris ziehen und ihren neuen Partner heiraten. Es gibt also haufenweise Probleme für Simon. Er muss erst langsam eine Beziehung zu seinem Sohn aufbauen, seine Mutter versammelt als Vorsitzende das Auschwitz-Komitee in seiner Wohnung und Rosalies Vater hat etwas gegen seinen schwulen Ex-Schwiegersohn und dessen Lebenswandel.
Simon kann sich jedoch bald nicht länger dem Zauber von Naim verweigern, was letztlich dann auch Raphael mitbekommt - falls dieser überhaupt etwas mitbekommt in seiner Trägheit.
Diese locker-leichte Komödie ist einfach wunderschön und zu Herzen gehend. Die Charaktere und Darsteller sind allesamt hervorragend und machen den Film wirklich zu einem Genuss. Der Vorgänger zu diesem Film, "Männer sind auch nur Frauen" von 1998, der sich mit der Geschichte von Simon und Rosalie befasst, ist soweit ich weiß hierzulande nicht erhältlich. Das ist zwar schade, aber stört hier überhaupt nicht, denn dieser Film funktioniert völlig eigenständig.
Insgesamt gesehen ein herrlicher und beschwingter Spaß, mit tollen Schauspielern - besonders Antoine de Caunes und Mehdi Dehbi müssen hier erwähnt werden, die nicht nur sehr sympathisch, sondern auch sehr attraktiv sind - und einer schönen Liebesgeschichte. Sehr empfehlenswert!
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