Samstag, 5. Februar 2011

The Joneses

"The Joneses" ist das Regiedebüt von Derrick Borte, der zusammen mit Randy T. Dinzler auch das Drehbuch schrieb, aus dem Jahr 2009.

Die Familie Jones zieht in einen noblen Vorort, damit beginnt der Film. Die Familie Jones, das sind Vater Steve (David Duchovny), Mutter Kate (Demi Moore) und die beiden fast erwachsenen Kinder Jenn (Amber Heard) und Mick (Ben Hollingsworth). Sie bewohnen eine schicke Villa, ausgestattet mit allem nur erdenklichen Schnickschnack und erlesenen Möbeln, sie fahren tolle Autos und sind immer auf der Höhe der Technik. Gerne präsentieren sie auch der Nachbarschaft ihre neuesten Errungenschaften, seien es nun Golfschläger, Cabrios, Handys, teurer Schmuck oder was auch immer. Die Nachbarn reagieren prompt und kaufen genau das, was die Joneses auch haben. Die Gegend ist gut gewählt, hier gibt es viele zahlungskräftige Bewohner.

Nun, die Joneses sind so perfekt, dass sie eigentlich gar nicht echt sein können und das sind sie ja auch gar nicht. Sie sind nur ein Projekt, engagiert um teure Markenprodukte und Luxusartikel unters Volk zu bringen. Dabei zählen nur die Verkaufsergebnisse, bzw. die Verkaufssteigerung. Ihre Vorgesetzte ist KC (Lauren Hutton), die ständig die Verkaufszahlen überwacht und beratend zur Seite steht. Es geht auch immer darum, noch besser zu werden und in der Firma aufzusteigen, also einen noch besseren Status zu erlangen.

Alles läuft eigentlich wie gewünscht, aber dann gibt es doch ein paar Querschläge und noch einen tragischen Fall in der Nachbarschaft. Steve, der einzige in der "Familie", der noch so etwas wie ein Gewissen hat, entscheidet sich dazu, aus der Sache auszusteigen.

Mich hat diese ganze Reizüberflutung schon nach ungefähr fünfzehn Minuten extrem genervt. Diese ständige Zurschaustellung von Lifestyle, Autos, Klamotten und Einrichtung, die ganze Markengeilheit ist zu viel auf einmal. Alles ist zu perfekt und schön und zu überzuckert. Da liegt auch schon das große Problem des Films, der das nämlich alles viel zu lange auskostet und sich offensichtlich damit gefällt. Das ist sehr schade, denn dadurch verpufft jegliche Provokation völlig ungenutzt. Im Gegenteil, der Begriff "Oberflächlichkeit" erreicht hier eine ganz neue Dimension.

David Duchovny ist der einzige, der hier wirklich überzeugen kann, er spielt mit Seele und er verleiht seinem Part einen echten Charakter. Demi Moore agiert perfekt als seelenloser Verkaufsroboter und mal wieder komplett humorfrei, aber das kennt man ja nicht anders von ihr. Amber Heard und Ben Hollingsworth bekommen kaum eine Chance sich zu beweisen, was allerdings zu verschmerzen ist, man will ja schließlich keine Wunder erwarten. Die aufgesetzte und überflüssige Love-Story um Kate und Steve ist allem Anschein nach nur ein Zugeständnis an den Zuschauer, der ja nicht verprellt werden soll, nicht wahr?

Insgesamt gesehen ein Film, den ich mir wesentlich bissiger gewünscht hätte. Für eine grelle Satire - der Stoff hätte das mühelos hergegeben - ist leider alles zu glatt und schön geraten. Sehr, sehr schade.

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