"Wo warst Du?" - "En Tu Ausencia" ist ein Film von Iván Noel (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2008.
Der Film erzählt die Geschichte des dreizehnjährigen Pablo (Gonzalo Sánchez Salas), der durch eine Unachtsamkeit seinen Vater verloren hat und nun allein mit seiner Mutter (Anabel Azuar) in einem kleinen spanischen Dorf lebt. Hier ist nicht viel los, Pablo ist meistens allein unterwegs oder trifft sich mit seiner Freundin Julia (Ana Tutor), die etwas älter ist als er und mit der er den ersten Sex hat.
Eines Tages kommt ein Fremder ins Dorf, dessen Auto eine Panne hat und der deswegen für einige Tage dort festsitzt. Der Mann aus dem Norden, der sich Paco (Francisco Alfonsin) nennt, freundet sich mit Pablo an und die beiden verbringen viel Zeit miteinander, was von den übrigen Dorfbewohnern argwöhnisch beobachtet wird. Besonders der neugierige und aufdringliche Postbote (Antonio J. Atienza Sánchez), der sich bei jeder Gelegenheit an die junge Julia heranmacht, scheint immer "ganz zufällig" in der Nähe zu sein und warnt Pablo vor dem fremden Mann.
Pablo jedoch ist auf der Suche nach einer Vaterfigur und wünscht sich insgeheim, dass Paco bei ihm bleiben könnte. Aber dann überstürzen sich die Ereignisse und Pablo kommt hinter Pacos Geheimnis, was in einer Tragödie endet.
Das ist ein berührendes Coming of Age-Drama, mit einer nicht vorhersehbaren Wendung am Schluss und einem tragischen Vertrauensmissbrauch und seinen Folgen. Die Geschichte wird langsam und bedächtig erzählt und die Landschaftsaufnahmen sind ausgesprochen schön. Man spürt die Hitze und die Trägheit, die über allem liegt.
Was mir nicht gefallen hat ist das Bild, das wie bei einer billigen Videoproduktion oder einer einfachen Telenovela wirkt. Merkwürdigerweise sind sowohl der Trailer als auch das - leider komplett uninteressante - Making-Of ganz normal geraten, nur der Film ist in diesem komischen Format. Gut, damit kann man sich irgendwie arrangieren. Schlimm ist allerdings die Musikuntermalung, denn das "Gitarrengeklimper" - anders kann ich das leider nicht bezeichnen - ist teilweise wirklich unerträglich und aufdringlich.
Insgesamt gesehen ein Film der etwas schwer zu bewerten ist. Die Geschichte ist schon sehenswert und der Junge spielt ganz großartig, es gab aber eben auch ein paar Dinge, die mich eher genervt haben, aber das ist nur meine Sicht der Dinge. Einfach mal Ausprobieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen