Samstag, 19. Februar 2011

Role/Play

"Role/Play" ist ein Film von Rob Williams (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2010.

Es geht um den beliebten Soap-Darsteller Graham Windsor (Steve Callahan), der durch ein Sex-Video im Internet unfreiwillig geoutet wurde. Daraufhin verlor er seine Rolle, die er zwanzig Jahre lang gespielt hatte. Nun hat er sich in einem kleinen, aber feinen Hotel in Palm Springs verkrochen und wartet darauf, dass der Sturm der Entrüstung sich legt. Der berühmte Schwulen-Aktivist Trey Reed (Matthew Montgomery), der sich stark für die Homo-Ehe eingesetzt hat, checkt ebenfalls in diesem Hotel ein. Über ihn fällt die Presse ebenso her, da er sich gerade von seinem Partner getrennt hat.

Die gute Seele des Hauses ist der Besitzer Alex (David Pevsner), der immer ein offenes Ohr für die Sorgen seiner Gäste hat. Graham und Trey kommen miteinander ins Gespräch, auch wenn sie sich anfangs nur anzicken wie "Krystle und Alexis". Es folgen scheinbar endlose Diskussionen über das öffentliche Auftreten als Homosexueller, wobei jeder seinen eigenen Standpunkt hat und ihn auch vertritt. Trotzdem landen beide schnell miteinander im Bett und auch da wird nebenbei weiter diskutiert. Die gegenseitige Zuneigung wird immer stärker, aber gleichzeitig kommen die jeweiligen Lebenslügen ans Licht und es folgt eine Auseinandersetzung, die beide an ihre Grenzen bringt. Werden sie es schaffen, über ihren Schatten zu springen?

Die Darsteller sind mir schon aus anderen Filmen bekannt und hier sehr gut ausgewählt, denn sie sind attraktiv und sympathisch, aber nicht "zu schön" und dadurch sehr authentisch. Die Dialoge - der Film ist schon sehr dialoglastig - sind ziemlich gut und behandeln durchaus wichtige schwule Themen wie z. B. das Coming-Out, den Unterschied zwischen Berufs- und Privatleben und noch einiges mehr. Es geht um verlorene Lebensträume, falsche Wahrheiten, um Ehrlichkeit und Lügen.

Insgesamt ist der Film einfach schön geworden, gleichzeitig aber auch lustig und berührend. Mich hat er beim Anschauen sehr überrascht, weil er wesentlich anspruchsvoller ist, als ich eigentlich gedacht habe. Unterlegt ist das alles mit sehr dezenter und passender Musik. Die Hauptdarsteller sind, wie bereits erwähnt, gut besetzt und auch David Pevsner kann in seiner Rolle als liebenswürdiger Hotelbesitzer alle Sympathien auf sich ziehen.

Regisseur Rob Williams hat ein gutes Händchen bei seinen Filmen, das kann man nicht anders sagen. Bereits die Vorgänger "3-Day Weekend" und "Eine Überraschung zum Fest" sind überaus gelungen und sehr sehenswert, genau wie dieser Film. Von mir gibt es jedenfalls eine klare Empfehlung für diesen besonders schönen Film, dem ich viele Zuschauer wünsche.

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