Mittwoch, 16. Februar 2011

East Side Story

"East Side Story" ist ein Film von Carlos Portugal, der hier zusammen mit Charo Toledo auch das Drehbuch geschrieben hat, aus dem Jahr 2006.

Der Film spielt im mexikanischen Viertel in East L.A. und handelt von dem jungen Diego (René Alvarado), der im Restaurant seiner Großmutter Sara (Irene DeBari) arbeitet, aber davon träumt, nach Phoenix zu ziehen und dort ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Seit gut einem Jahr hat er ein heimliches Verhältnis mit dem Makler Pablo (David Berón), das aber nicht öffentlich werden soll, da Pablo  sich um seinen Ruf sorgt. Diego aber hat die Geheimniskrämerei satt und will sich endlich outen, woraufhin sich Pablo von ihm trennt und sich an Diegos junge Tante Bianca (Gladys Jimenez) heranmacht, um sein Macho-Image zu wahren.

Diego lernt seine neuen Nachbarn Wesley (Steve Callahan) und Jonathan (Cory Schneider) kennen, die gerade erst eingezogen sind. Überhaupt ziehen neuerdings sehr viele Schwule in das Viertel, was von einigen Mexikanern vor Ort nicht so gerne gesehen wird. Im Haus von Wesley und Jonathan lernt Diego eine für ihn völlig neue Welt kennen und hat endlich den Mut, offen zu seiner Homosexualität zu stehen. Zwischen Diego und Wesley gibt es gleich eine starke Vertrautheit, was von Jonathan eifersüchtig beobachtet und bissig kommentiert wird.

Jonathan fühlt sich in der neuen Umgebung nicht wohl und will das neu erworbene Haus gleich wieder verkaufen, sogar mit Gewinn, weil die Immobilienpreise gerade stark anziehen. Um Wesley davon zu überzeugen wieder wegzuziehen, ist ihm fast jedes Mittel recht. Doch in der Zwischenzeit kommen sich Diego und Wesley immer näher und beide überdenken ihre Pläne neu.

Das ist ein sehr hübscher kleiner Film, der zwar ziemlich vorhersehbar ist, aber dafür mit ausgesprochen smarten Darstellern aufwarten kann, die auch gerne ihre trainierten nackten Oberkörper präsentieren - die können sich wirklich sehen lassen. Außerdem gibt es ein paar skurrile Nebenfiguren, wie z. B. einen homophoben mexikanischen Koch, der an seinen eigenen Gemeinheiten fast erstickt und noch in der Küche den Löffel abgibt, sowie die exzentrische Bianca, die sich mit Pablo verlobt und von Ehe und Kindern träumt, aber dann doch noch die Wahrheit über ihren Verlobten erfährt. Am Ende hat dann aber doch fast jeder das, was er eigentlich will und das macht den Film so liebenswert.

Insgesamt gesehen ein durchaus sehenswertes Werk, nett und überschaubar. Mir hat der Film jedenfalls gut gefallen und deshalb von mir auch eine glatte Empfehlung. Es muss ja nicht immer das ganz große Drama sein.

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