Donnerstag, 3. Februar 2011

Place Vendôme

"Place Vendôme" ist ein Film von Nicole Garcia, die hier Regie geführt hat und zusammen mit Jacques Fieschi das Drehbuch geschrieben hat, aus dem Jahr 1998.

Vincent Malivert (Bernard Fresson) betreibt am Pariser Place Vendôme ein renommiertes Juweliergeschäft. Seine Frau Marianne (Catherine Deneuve) hat sich aus dem normalen Alltagsleben zurückgezogen, sie ist depressiv, trinkt zuviel und verbringt die meiste Zeit in einer Klinik. Vincent gerät bei seinen Geschäften in Bedrängnis und wird verdächtigt, in illegale Dinge verstrickt zu sein. Es geht dabei um Diamanten der Russen-Mafia. Vincents Ruf wäre dadurch ruiniert und er sieht nur noch einen Ausweg - Selbstmord.

Nach seinem Tod will Marianne herausfinden, was wirklich passiert ist und beginnt auf eigene Faust, sich einen Überblick zu verschaffen. Sie kommt langsam wieder zur Besinnung und merkt schnell, dass sie niemandem in ihrer Umgebung trauen kann und dass ihr Mann offenbar ein Verhältnis mit seiner Angestellten Nathalie (Emmanuelle Seigner) hatte. Marianne lernt Jean-Pierre (Jean-Pierre Bacri) kennen, einen Freund von Nathalie, der ihr immer öfter zur Seite steht.

Plötzlich kommt ein alter Freund von früher ins Spiel, Battistelli (Jacques Dutronc), ein dunkler Punkt in Mariannes Vergangenheit und damit die Erinnerungen an eine alte, nie ganz vergessene Geschichte.

Das ist ein schöner ruhiger Film, fast altmodisch langsam und bedächtig erzählt, aber vor allen Dingen exzellent gespielt und in Szene gesetzt. Alles ist sehr geheimnisvoll und verwirrend, ich habe fast ein bisschen den Überblick verloren, wer nun wer ist, das tut der Sache aber keinen Abbruch.

In erster Linie erzählt der Film nämlich eigentlich die Geschichte einer nicht mehr jungen, sondern älteren Frau, die erst langsam wieder zu sich selbst und ihrem Platz im Leben finden muss. Verkörpert wird diese von einer absolut hinreißenden Catherine Deneuve, die den Film mit ihrer enormen Ausstrahlung wirklich sehenswert macht. Die ebenfalls fabelhafte Emmanuelle Seigner ist praktisch eine jüngere Ausgabe von ihr. Beide Frauen sind einfach sensationell, da bleiben die männlichen Darsteller eher zweitrangig. Sorry, meine Herren!

Insgesamt gesehen ein wunderbarer und sehr empfehlenswerter Film, den Nicole Garcia, die eigentlich hauptsächlich selbst als Schauspielerin tätig ist, mit ihrer dritten Regiearbeit hier geschaffen hat. Catherine Deneuve hat für ihre Leistung 1998 den Goldenen Löwen in Venedig bekommen und das vollkommen zu Recht.

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