"Before Night Falls" ist ein Film von Julian Schnabel aus dem Jahr 2000 und basiert auf dem gleichnamigen autobiografischem Roman des kubanischen Schriftstellers Reinaldo Arenas. Das Drehbuch schrieb Schnabel zusammen mit Cunningham O'Keefe und Lázaro Gómez Carriles, einem guten Freund von Arenas.
Reinaldo Arenas ist 1943 auf Kuba geboren und 1990 im Exil in New York gestorben. Der Film erzählt von seiner Kindheit in einem kleinen Dorf, als Sohn einer unverheirateten Mutter. Eine Lehrerin erkennt schon früh sein Talent zum Schreiben, was seiner Familie aber gar nicht recht ist. Als junger Mann gewinnt er einen Preis bei einem Schreibwettbewerb und sein erstes Buch wird veröffentlicht. Es sollte aber das einzige Buch bleiben, das in Kuba publiziert wurde, sämtliche Nachfolger wurden nur im Ausland veröffentlicht.
Arenas Werk wurde verboten und er selbst als Regime-Kritiker verfolgt. Seine offen ausgelebte Homosexualität, die seinerzeit noch strafbar war, sorgte dafür, dass er mehrmals mit dem Gesetz in Konflikt geriet und schließlich sogar zwei Jahre im Gefängnis verbrachte. Im Jahr 1980 gelingt ihm durch eine Änderung seines Namens in seinem Ausweis dann die Ausreise. Er landet in Miami und später dann in New York, wo er in bescheidenen Verhältnissen lebte.
Nachdem er an Aids erkrankt ist, nimmt er sich 1990 im Alter von 47 Jahren das Leben, mit Hilfe seines Freundes Lázaro. Sein Roman "Before Night Falls" erscheint erst nach seinem Tod.
Julian Schnabel hat hier das zweite Mal Regie geführt, nach seinem 1996 entstandenen Film "Basquiat" über den Maler Jean-Michel Basquiat, der ebenfalls sehr empfehlenswert ist. "Before Night Falls" ist ein bewegendes Werk geworden, grandios gefilmt und hervorragend besetzt. Besonders Javier Bardem in der Rolle des Reinaldo Arenas ist eine wahre Offenbarung. Hier zeigt sich ganz deutlich, was für ein großartiger Schauspieler in ihm steckt. In den Nebenrollen können unter anderem Olivier Martinez und besonders Johnny Depp noch sehr gefallen, auch wenn ihre Auftritte eher begrenzt sind.
Insgesamt gesehen ein Film für den man sich Zeit nehmen sollte. Die Geschichte entwickelt sich eher langsam, aber das soll keine Kritik sein. Auch wenn es zwischendurch scheinbar ein paar Längen gibt, so ist die Handlung an sich immer fesselnd. Von mir gibt es jedenfalls eine klare Empfehlung für diesen Film, er ist es auf jeden Fall wert.
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