"Kuba und die Nacht - Zwei Heimatländer" - "Dos patrias, Cuba y la noche" ist ein Dokumentarfilm von Christian Liffers aus dem Jahr 2007.
Der Film beschäftigt sich mit der heutigen Lebenssituation Homosexueller auf Kuba und ist unterlegt mit Texten von Reinaldo Arenas, dem kubanischen Autor, der jahrelang wegen seiner Homosexualität verfolgt und vom Regime Fidel Castros mehrfach ins Gefängnis gesperrt wurde, bevor ihm dann 1980 die Ausreise in die USA gelang. Zwar ist Homosexualität heute nicht mehr offiziell strafbar, aber ein offen schwules Leben ohne Sanktionen ist immer noch nicht möglich. Schwule Treffpunkte gibt es kaum und wenn, dann werden sie meistens überwacht, wie z. B. an der langen Uferpromenade bei Nacht. Das schwule Leben spielt sich daher hauptsächlich auf privaten Festen ab, aber auch dort besteht die Gefahr, vom Auge des Gesetzes verfolgt zu werden.
Sechs Männer (fünf Homosexuelle und ein Transsexueller) verschiedenen Alters berichten ganz frei über ihr Leben und ihre Träume. Der älteste von ihnen war selbst eng mit Reinaldo Arenas befreundet und erzählt auch von der damaligen Zeit, als er wegen seiner Homosexualität nicht die Universität besuchen dürfte.
Diese Dokumentation hat zahlreiche Preise auf verschiedenen Filmfestivals gewonnen und ist ausgesprochen sehenswert und mit passender Musik unterlegt. Leider ist der Film aber trotz seiner guten Interviews und der interessanten Thematik ein bisschen langweilig geworden. Ich kann eigentlich gar nicht genau sagen, woran es liegt, aber es gibt zwischendurch immer mal wieder ein paar Längen. Dessen ungeachtet möchte ich aber trotzdem eine klare Empfehlung aussprechen, es lohnt sich in jedem Fall.
Bei der Gelegenheit möchte ich noch auf den Film "Before Night Falls" hinweisen, der im Jahr 2000 unter der Regie von Julian Schnabel entstand und sich mit dem Leben von Reinaldo Arenas befasst. Ebenfalls empfehlenswert.
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