"Mona Lisa" ist ein Film von Neil Jordan aus dem Jahr 1986. Das Drehbuch schrieb Jordan zusammen mit David Leland.
George (Bob Hoskins) kommt nach sieben Jahren aus dem Gefängnis und steht vor den Scherben seines Lebens. Seine Frau knallt ihm die Tür vor der Nase zu und untersagt ihm auch den Kontakt zu der gemeinsamen Tochter. Sein früherer Chef Mortwell (Michael Caine), der inzwischen zum großen Gangsterboss aufgestiegen ist, beschäftigt George als Fahrer. Er soll sich um das Callgirl Simone (Cathy Tyson) kümmern und sie zu ihren Verabredungen fahren.
George und Simone können sich nicht leiden und streiten sich ständig, bis beide begreifen, dass sie so unterschiedlich gar nicht sind.Sie kommen sich langsam näher und Simone bittet George darum, eine Freundin von ihr ausfindig zu machen, die vermutlich auf den Strich geht. George geht darauf ein und insgeheim hat er sich in Simone verliebt.
Auf der Suche nach Cathy, Simones Freundin, durchstreift er das Rotlichtmilieu und macht Bekanntschaft mit sehr jungen Frauen, ja eher noch Kindern, die schon anschaffen gehen. Diese Begegnungen setzen ihm sehr zu. Als er Cathy findet, ist diese mit Drogen zugedröhnt und George und Simone schaffen sie aus der Stadt. Die vermeintliche Sicherheit ist aber trügerisch, denn Mortwell und Simones Zuhälter sind ihnen bereits auf der Spur und der Showdown naht.
Neil Jordan hat hier einen wundervollen Thriller geschaffen, der vor allen Dingen auch eine große Sensibilität besitzt. Die Bilder des nächtlichen Londons, die traurigen Hinterzimmer der Bordelle und Clubs, das alles wirkt sehr authentisch. Die Besetzung ist ein Traum, allein schon Bob Hoskins ist absolut fabelhaft in seiner Rolle. Cathy Tyson erinnert in ihrer Schönheit und Androgynität bereits an Jaye Davidson und seine Rolle als Dil in Jordans Film "The Crying Game", der 1992 entstand. Michael Caine ist ein Gangsterboss zum Fürchten, immer ganz kurz vorm Ausrasten. Robbie Coltrane sorgt als Georges Kumpel Thomas für die nötige Portion Humor und Menschlichkeit in diesem Film, der eigentlich eher düster und traurig ist, aber trotzdem nie zu deprimierend ist.
Insgesamt gesehen ein großartiger Film, den man nicht verpassen sollte. Das britische Kino hat so viel zu bieten, da kann Hollywood sich gerne mal hinten anstellen. Die FSK 18-Freigabe ist natürlich wieder mal ein Witz, ich verkneife mir aber mal ausnahmsweise meinen galligen Kommentar dazu und denke mir nur meinen Teil. Vielleicht lernen die es ja noch mal irgendwann, wäre doch schön.
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