"... und das Leben geht weiter" - "And the Band played on" ist ein Fernsehfilm von Roger Spottiswoode aus dem Jahr 1993 und beruht auf dem gleichnamigen Buch von Randy Shilts, das 1987 veröffentlicht wurde.
Der Film beschäftigt sich mit den Anfängen der Erforschung von Aids, jener mysteriösen Krankheit, die zu Beginn der achtziger Jahre aufkam und lange Zeit noch keinen Namen hatte, aber schon viele Opfer beklagen konnte. Eine Krankheit, die totgeschwiegen wurde und für deren Erforschung keine Mittel bereitgestellt wurden. Im Abspann ist zu lesen, dass zu dem Zeitpunkt, als Reagan erstmals in einer Rede Aids erwähnte, bereits 25.000 Menschen daran gestorben waren.
Der Film, der teils dokumentarisch ist, zeigt die immensen Schwierigkeiten der forschenden Mediziner, die mit veralteten Apparaten arbeiten mussten, weil kein Geld zur Verfügung stand, um angemessene Geräte zu beschaffen. Da zuerst hauptsächlich Schwule von der Krankheit befallen wurden, war das Interesse aller zuständigen Behörden gering, was allein schon eine Unglaublichkeit ist. Aber auch als die Krankheit sich weiter ausbreitete und sämtliche Bevölkerungsgruppen erreichte, zum Teil auch durch ungeprüfte Bluttransfusionen, reagierte man hier nicht.
Der Film ist gleichzeitig traurig, bewegend, schockierend und macht unglaublich wütend. Zudem werden dann noch die Machtspielchen aufgezeigt zwischen dem amerikanischen und dem französischen Ärzteteam, die von Eitelkeiten und Profilierungssucht geprägt sind. Spätestens da dreht sich einem der Magen um.
Die Liste der Schauspieler ist sehr erlesen und die Gagen wurden für die Aids-Forschung gespendet. Unter anderem waren dabei: Matthew Modine, Alan Alda, Patrick Bauchau, Nathalie Baye, Phil Collins, Richard Gere, Anjelica Huston, Lily Tomlin, Ian McKellen, Richard Jenkins, Steve Martin, Swoosie Kurtz, Richard Masur, Saul Rubinek.
Richard Gere, der hier in einer kleinen Rolle einen schwulen Choreographen spielt, sieht in einer Szene aus dem Fenster auf die gerade stattfindende Gay-Halloween-Parade und spricht den entscheidenden Satz aus: "Die Party ist vorbei." Damit ist eigentlich alles gesagt.
Insgesamt gesehen ein überaus empfehlenswerter Film, der nicht nur nachdenklich, sondern auch wütend macht. Das Thema Aids darf nicht einfach abgehakt und übergangen werden, es muss präsent sein und besonders die Jugendlichen müssen weiter informiert werden, denn die Krankheit ist auch heute noch immer nicht heilbar.
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