"Oscar Wilde" ist ein Film von Brian Gilbert aus dem Jahr 1997. Das Drehbuch stammt von Julian Mitchell, der unter anderem auch das Drehbuch zu "Another Country" geschrieben hat. Der Film beruht auf der preisgekrönten Oscar Wilde-Biografie von Richard Ellmann.
Der Film beginnt als Oscar Wilde (Stephen Fry) bereits ein erfolgreicher Schriftsteller ist. Im Jahr 1884 heiratet er Constance (Jennifer Ehle) und die beiden bekommen später zwei Söhne. Die Ehe ist glücklich und Wilde ist ein liebevoller Vater. Sein Freund Robert Ross (Michael Sheen) wird sein erster Liebhaber und Wilde gibt sich ertsmals seinen homosexuellen Neigungen hin. Es folgen weitere Liebschaften mit jungen Männern, bis Wilde eines Tages die Bekanntschaft mit Alfred "Bosie" Douglas (Jude Law) macht und sich unsterblich in ihn verliebt. Durch seine Liebe und Hingabe zu Bosie wird Wilde alles verlieren, was er hatte.
Bosies Vater John Douglas (Tom Wilkinson), ein streitsüchtiger Tyrann, wettert gegen die Beziehung der beiden und Wilde sieht sich schließlich genötigt, eine Klage gegen ihn einzureichen. Der Prozess erfährt jedoch eine Wendung und richtet sich später gegen Wilde selbst und seine Homosexualität. Er wurde schließlich wegen Unzucht zu zwei Jahren Zuchthaus und Zwangsarbeit verurteilt. Wilde verließ das Gefängnis als gebrochener Mann mit schwer angeschlagener Gesundheit. Er verbrachte die letzten Lebensjahre in Paris, wo er im Jahr 1900 verstarb.
Der Film konzentriert sich hauptsächlich auf die Beziehung Oscar Wildes zu Bosie und deren dramatischen Folgen. Blind vor Liebe merkt Wilde nicht, dass Bosie ihn im Grunde nur quält und ausnutzt. Sexuell läuft kaum etwas zwischen den beiden, Bosie vergnügt sich lieber mit anderen jungen Männern, gern auch mit Strichern.
Stephen Fry als Oscar Wilde ist eine Idealbesetzung, er geht vollkommen in seiner Rolle auf. In den Nebenrollen glänzen unter anderem Vanessa Redgrave als Lady Wilde, Oscars Mutter, und Tom Wilkinson als Bosies Vater. Wer wie ich kein großer Fan von Jude Law ist, der hat hier einiges durchzustehen. Immerhin gelingt es ihm, den verzogenen kleinen Nichtsnutz einigermaßen glaubwürdig darzustellen und auch ziemlich unsympathisch erscheinen zu lassen. Davon abgesehen kann ich bis heute nicht nachvollziehen, was man an diesem Mann toll finden kann, aber das ist eben Geschmackssache.
Insgesamt gesehen ein empfehlenswerter Film, der vielleicht ein bisschen zu lang geworden ist, aber allein schon wegen Stephen Fry sehenswert ist.
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