Sonntag, 23. Januar 2011

The Owls

"The Owls" ist ein Film von Cheryl Dunye aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch schrieb Dunye zusammen mit Sarah Schulman.

Der Film handelt von zwei befreundeten lesbischen Paaren. Iris (Guinevere Turner) und MJ (V.S. Brodie) und Lily (Lisa Gornick) und Carol (Cheryl Dunye). Einst tourten sie als Punkrockband "The Screech" durch die Staaten, doch diese Zeiten sind längst vorbei. Inzwischen sind sie eine Gruppe von in die Jahre gekommenen Frauen, die alle irgendwie verloren scheinen und denen es offensichtlich schwerfällt, ihr aktuelles Leben zu akzeptieren, zu sehr hängen sie ihren Erinnerungen an früher nach. Sie flüchten sich in Alkohol und Sinnsuche, kapitulieren in ihren Partnerschaften und öden sich gegenseitig an. Erklären können sie diesen Zustand alle nicht, sie schauen nur unbeteiligt zu.

Bei einer Pool-Party kommt es zu einer Tragödie, als die junge Cricket (Deak Evgenikos) sich an Iris heranmacht und daraufhin von MJ niedergeschlagen wird und stirbt. Die Frauen beseitigen die Leiche und versuchen danach, wieder zur Normalität zurückzukehren. Das Trauma dieses Abends aber verfolgt sie alle.

Eines Tages erscheint die mysteriöse Skye (Skyler Cooper) und quartiert sich bei Lily und Carol ein. Ihr Auftauchen führt zu starken, auch sexuellen Spannungen innerhalb der Gruppe. Bei einem gemeinsamen Abendessen eskaliert dann die Situation.

Das Ende kommt überraschend und lässt viele Fragen unbeantwortet. Dieser kleine, gerade mal ca. 60 Minuten dauernde Film ist ein Thriller der speziellen Art. Wie in einem Dokumentarfilm gibt es zwischendurch Interviews mit den Darstellerinnen, in denen diese über ihre Rollen sprechen. Das ist durchaus interessant, aber insgesamt gesehen auch ein bisschen eigenwillig. Wenn man sich allerdings darauf einlassen kann, dann ist es tatsächlich gut gelungen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass einige Zuschauer den Film zu geschwätzig und prätentiös finden werden. Auf jeden Fall sind die Old Wise Lesbians aber einen Blick wert. Ein schönes kleines Filmprojekt, weit entfernt vom Mainstream und schon deshalb empfehlenswert.

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