Samstag, 8. Januar 2011

Mammut

"Mammut" - "Mammoth" ist ein Film von Lukas Moodysson (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2009.

Ganz kurz zusammengefasst: Was für ein Scheiß! Oh, ich kann das auch noch ausschmücken: Was für ein rührseliger und verdammt bedeutungsschwangerer Scheiß!

Worum geht es? Leo (Gael Garcia Bernal) und seine Frau Ellen (Michelle Williams) leben in New York zusammen mit ihrer kleinen Tochter in einem schicken Loft. Der Familie geht es finanziell blendend, Leo verdient mit Online-Computerspielen viel Geld, Ellen arbeitet als Chirurgin in einem Krankenhaus. Für die Tochter sorgt Gloria, das philippinische Kindermädchen, da beide Elternteile beruflich sehr eingespannt sind.

Gloria hat selbst zwei kleine Söhne, die bei ihrer Großmutter untergebracht sind, während Gloria nach Amerika gegangen ist, um Geld für ihre Familie zu verdienen und ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Die Söhne vermissen ihre Mutter und wollen sie lieber wieder zu Hause haben.

Leo fliegt nach Bangkok, um einen wichtigen Vertrag zu unterzeichnen, der seinen Reichtum erneut vergrößern wird. Sein Berater ist allerdings mit dem Angebot noch nicht einverstanden (die Gegenseite will doch tatsächlich statt der vereinbarten 45 Millionen Dollar nur 42 Millionen zahlen, wo kommen wir denn dahin) und so ziehen sich die Verhandlungen in die Länge. Leo macht daraufhin ein paar Tage Urlaub am Strand, will dem Luxus mal entsagen und mietet sich in einer billigen Hütte ein. Einer jungen Prostituierten, die sich an ihn heranmacht, gibt er Geld, aber will nicht mit ihr schlafen. Das tut er später dann doch, will plötzlich sogar mit ihr durchbrennen und auch diese junge Frau hat natürlich ein kleines Kind, das woanders untergebracht ist, heul.

Als Gloria erfährt, dass einer ihrer Söhne verletzt im Krankenhaus liegt, fliegt sie sofort nach Hause. Die Tochter von Ellen und Leo braucht nun eine neue Nanny, aber Leo kommt rechtzeitig nach Hause zurück, um sich vorläufig um sie zu kümmern. Die Bilderbuchfamilie ist für kurze Zeit wieder vereint, schluchz.

Ich habe mich zwei Stunden lang durch diesen Film geärgert, mir dieses unerträgliche "Ich hab dich lieb"-Gesülze angetan, mit einem zum Kotzen niedlichen und altklugen Kind und einem jungen Ehepaar, das sich mit seinem Reichtum und Luxus im Überfluss langweilt. Das ganze ist absolut lächerlich, wie z. B. die Begegnung Leos mit einem Elefanten in Thailand, da standen mir schon die Haare zu Berge.

Der Regisseur lässt wirklich nichts aus, abwechselnd wird entweder mit dem Zaunpfahl oder mit der Moralkeule zugeschlagen. Die Aussage ist natürlich, dass Eltern gefälligst bei ihren Kindern zu bleiben haben, egal um welchen Preis. Der liebe Gott will das nämlich so, Amen. Dass der Film sich dabei auch noch so ernst nimmt, ist tatsächlich schwer zu ertragen, denn die Darsteller können kaum dagegen anspielen. Gael Garcia Bernal ist zwar wie üblich hübsch anzuschauen, muss sich aber in seiner Rolle wie ein kompletter Idiot verhalten, schade.

Insgesamt gesehen natürlich keine Empfehlung von mir für diesen Schrott. Der Film mag ja gut gemeint sein, die Umsetzung aber ist nur verlogen und geheuchelt. Dafür ist der Film auch schon vielfach ausgebuht worden und da schließe ich mich gerne an.

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