Sonntag, 24. Oktober 2010

MR 73

"MR 73" ist ein Film von Olivier Marchal (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2008. Der Film beruht zum Teil auf einer wahren Begebenheit.

Louis Schneider (Daniel Auteuil) ist ein kaputter Cop, wie er nicht schlimmer sein könnte. Nachdem seine Frau einen Autounfall hatte und seitdem im Koma liegt, die kleine Tochter wurde dabei getötet, ist alles Leben in ihm erloschen. Er trinkt regelmäßig bis zur Besinnungslosigkeit und hat keinen Halt mehr im Leben. Eines Abends fährt er, wieder total betrunken, in einem Bus, den er kurzerhand mit vorgehaltener Pistole dazu bringen will, ihn nach Hause zu fahren. Ein Sondereinsatzkommando rückt an und verhaftet ihn. Danach wird er zur Nachtschicht am Beschwerdetisch eingeteilt, aber nebenbei ermittelt er weiter in einem Fall eines Serienkillers, der alleinstehende Frauen auf grausame Art tötet. Die Arbeit daran wird seine Passion.

Zur gleichen Zeit soll ein Schwerverbrecher nach 25 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden, der damals unter anderem ein Ehepaar regelrecht abgeschlachtet hat. Eine der beiden überlebenden Töchter wendet sich nun an Schneider, um mehr über die Taten des Killers zu erfahren. Sie hat Angst, sein nächstes Opfer zu werden und damit liegt sie auch richtig.

Schneider kann durch seine eigenständigen Ermittlungen den aktuellen Serienkiller stellen, wird aber dabei erneut verhaftet und daraufhin aus dem Polizeidienst entlassen. Nun gibt es nur noch eine Aufgabe für ihn. Er will den damaligen Mörder unschädlich machen, koste es was es wolle. Eine Erlösung gibt es hier für niemanden mehr.

Daniel Auteuil liefert eine beängstigend gute Darstellung ab, seine Figur ist ein menschliches Wrack, vergleichbar vielleicht mit Harvey Keitel in "Bad Lieutenant". Seine müden Augen hinter den rot getönten Gläsern seiner Brille sehen nichts Gutes mehr, nur Gewalt, korrupte Polizisten und Ungerechtigkeit. Alles in seinem Leben scheint hoffnungslos zu sein, es gibt keinen Ausweg mehr für ihn.

Dieser Film geht buchstäblich unter die Haut, er ist düster, packend und schmerzhaft, aber das soll hier durchaus eine Empfehlung sein, denn Olivier Marchal weiß genau, wovon er hier erzählt, war er doch selbst jahrelang als Polizist tätig. Die Geschichte ist nervenzerfetzend, aber sehr sehenswert. Kein schöner Film für einen netten DVD-Abend, aber eine ganz große Empfehlung von mir. MR 73 ist übrigens ein Revolver, der hier noch eine wichtige Rolle spielt.

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