Samstag, 30. Oktober 2010

Young Adam

"Young Adam" ist ein Film von David Mackenzie (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2003 und basiert auf dem Roman von Alexander Trocchi. Die sehr stimmungsvolle Filmmusik stammt von David Byrne.

Joe (Ewan McGregor) ist ein erfolgloser Schriftsteller, er treibt sich herum und heuert schließlich auf dem Lastkahn von Ella (Tilda Swinton) und Les (Peter Mullan) an. Der Kahn ist im Schottland der fünfziger Jahre in den Kanälen zwischen Edinburgh und Glasgow unterwegs. Eines Tages entdecken Joe und Les die Leiche einer jungen Frau (Emily Mortimer) im Wasser. In Rückblenden wird klar, dass Joe und die tote Cathy eine Affäre hatten.

Einige Wochen nach ihrer Trennung trafen sich Joe und Cathy zufällig wieder und Cathy gab zu, von Joe schwanger zu sein. Sie wollte ihn heiraten und eine Familie gründen, aber Joe wollte davon nichts wissen. Nachdem sie erneut Sex miteinander hatten, ging Joe weg, wobei er Cathy unbeabsichtigt ins Wasser stieß und die junge Frau ertrank. Unfähig etwas zu ihrer Rettung zu tun, warf Joe Cathys Sachen einfach weg.

Auf dem Lastkahn beginnt Joe eine Affäre mit Ella, die ihrem Mann Les nicht lange verborgen bleibt. Da der Kahn Ella gehört, packt Les seine Sachen und geht fort. Ella und Joe leben eine Zeit zusammen auf dem Boot, aber als Joe Ella mit deren Schwester betrügt, verschwindet er.

Der Mord an der jungen Frau beschäftigt die Öffentlichkeit weiter und bald schon ist ein Schuldiger gefunden, ein Klempner, der in Cathy verliebt war. Dieser beteuert zwar seine Unschuld, aber es nützt ihm nichts. In dem Prozess gegen ihn, der auch von Joe verfolgt wird, wird er schuldig gesprochen.

In diesem Film gibt es scheinbar nur Verlierer, es gibt keine glücklichen Momente. Alles ist in kühlen Blautönen eingefangen und es wird auch nur wenig gesprochen. Die Darsteller sind hervorragend, angefangen bei Ewan McGregor, der in seiner Rolle aufgeht, obwohl er dafür fast schon zu gut aussieht. Er ist aber absolut großartig, genau wie die so spröde Tilda Swinton, die einfach immer umwerfend ist. Emily Mortimer und Peter Mullan machen den Cast perfekt, besser geht es nicht. Der Soundtrack von David Byrne tut ein übriges, um diesen Film zu einem ganz speziellen Erlebnis werden zu lassen.

Insgesamt gesehen ein echtes Highlight, das mich schwer beeindruckt hat, absolut sehenswert. Tolles britisches Kino, das wieder einmal beweist, was man in Hollywood eben nicht hat.

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