Freitag, 22. April 2011

Anonymous

"Anonymous" ist ein Film von Todd Verow (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2004. Todd Verow tritt hier ebenfalls noch als Hauptdarsteller und Produzent auf.

Der 36-jährige Todd lebt seit längerem in einer festen Beziehung mit seinem Freund John. Das hindert ihn aber nicht daran, immer auf der Suche nach schnellem Sex zu sein, ob allein unter der Dusche oder mit Fremden in einer öffentlichen Toilette. Die Beziehung ist schon ein bisschen eingeschlafen, John und Todd sehen sich nicht oft, denn John arbeitet tagsüber und Todd leitet ein Kino und ist also nachts beschäftigt. Als John seinen Freund eines Abends auf der Herrentoilette des Kinos in Aktion erwischt, platzt ihm der Kragen. Er verprügelt Todd und wirft ihn anschließend aus der Wohnung raus. Todd zieht mit Sack und Pack durchs nächtliche New York, aber das Ende seines Leidensweges ist noch nicht erreicht. Er verliert nicht nur seinen Freund und seine Bleibe, sondern schließlich auch noch seinen Job.

Todd ist wie ein Getriebener, immer auf der Suche nach dem nächsten Kick, aber eigentlich unfähig jemals irgendwo anzukommen oder tatsächliche Befriedigung zu erfahren. Der Film zeigt dabei die Unmöglichkeit einer funktionierenden Beziehung auf, wenn einer der beiden eben nicht in der Lage ist, sich nur für einen Menschen entscheiden zu können.

Das ist natürlich wieder eine kleine Low Budget-Produktion und deshalb sind Bild und Ton eigentlich nicht so toll, aber das macht nichts. Mein Herz schlägt nun mal für diese kleinen und feinen Independent-Filme, in denen die Leidenschaft der Filmemacher spürbar ist und die schön gegen den Mainstream arbeiten. Ob nun Todd Verow oder auch Bruce LaBruce, ich mag die Art, wie sie Filme machen und ich mag auch die Filme, die dabei entstehen. Dass Todd Verow hier die Hauptrolle gleich selbst übernommen hat, finde ich sehr gelungen, der Mann kann sich durchaus sehen lassen. Gleichzeitig führt er noch als Off-Erzähler durch die Story.

Todd Verow gehört wie auch Bruce LaBruce zu den Veteranen des "New Queer Cinema", was auch immer noch heute von diesem Begriff übrig geblieben ist. Egal, das Werk allein überzeugt und Todd Verow hat mit seiner Firma "Bangorfilms" seinen Teil dazu beigetragen. Die DVD beinhaltet noch den Kurzfilm "Fluff" (2 Min.) und hat keine Jugendfreigabe. Insgesamt gesehen eine Empfehlung für Fans von Independent-Filmen dieser Art, alle anderen werden damit wohl eher Schwierigkeiten haben. Ich mochte den Film und ich mag auch Todd Verow, mehr ist nicht zu sagen.

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