Sonntag, 3. April 2011

Jenseits der Träume

"Jenseits der Träume" - "In Dreams" ist ein Film von Neil Jordan aus dem Jahr 1999. Das Drehbuch schrieb Jordan zusammen mit Bruce Robinson.

Claire (Annette Bening) hat bereits seit ihrer Kindheit gelegentlich merkwürdige Visionen, für die sie aber keine Erklärungen hat. In jüngster Zeit treten diese wieder häufiger auf, was nicht nur Claire, sondern auch ihren Mann Paul (Aidan Quinn) langsam mürbe macht. Paul, der als Pilot arbeitet und oft nicht zu Hause ist, hat für Claires Befindlichkeiten nur wenig Verständnis. In einer weiteren Vision sieht Claire, wie ihre Tochter Rebecca von einem Mann getötet wird. Als Rebecca nach einer Schulaufführung spurlos verschwindet, werden Claires schlimmste Träume zur Realität. Ihre Tochter wird tot aufgefunden. Claire versucht daraufhin, sich das Leben zu nehmen, kann aber gerettet werden und landet in einer Klinik. Der Psychiater Dr. Silverman (Stephen Rea) kümmert sich um sie, aber er zweifelt an ihren Erzählungen, ebenso wie der ermittelnde Detective Kay (Paul Guilfoyle).

Bald darauf sieht Claire den Tod ihres Ehemannes voraus, aber niemand glaubt ihr. Sie ist sich inzwischen sicher, mit einem Serienkiller auf irgendeine Weise verbunden zu sein. Der See, an dem sie lebt, ist ein künstlicher Stausee, für den in den sechziger Jahren ein Dorf geflutet wurde. Ein kleiner Junge wurde damals von seiner Mutter ans Bett gefesselt und konnte nur knapp überleben als das Wasser kam. Er wurde dabei wahnsinnig und landete in der Irrenanstalt, aus der er einige Jahre später ausbrechen konnte. Jetzt, als erwachsener Mann, spukt dieser Vivian Thompson (Robert Downey Jr.) in Claires Kopf herum und lockt sie schließlich zu sich. Claire erkennt, dass nur sie in der Lage sein wird, Vivian aufzuhalten.

Was für ein Film, den muss man erstmal verdauen. Die Geschichte an sich ist gar nicht schlecht, aber viel zu überfrachtet und mit zu vielen Ungereimtheiten versehen. Allerdings gelingt es Neil Jordan hier mit wunderbaren Bildern zu arbeiten, die wiegen wieder einiges auf. Die guten Schauspieler darf man dabei nicht unerwähnt lassen, besonders Annette Bening ist ganz große Klasse. Aidan Quinn kommt ein bisschen schlecht weg, weil sein Charakter nicht wirklich sympathisch dargestellt wird. Robert Downey Jr. kommt erst im letzten Teil des Films zum Einsatz, aber er ist ebenfalls großartig. Und was wäre ein Neil Jordan-Film ohne Stephen Rea? Undenkbar.

Insgesamt gesehen ein etwas sperriger und wohl eher unbekannter Film von Neil Jordan, den ich aber trotzdem empfehlen möchte. Meckern muss ich allerdings noch darüber, dass es keine deutschen Untertitel gibt, was mich immer sehr ärgert. Positiv anzumerken ist jedoch noch der Soundtrack, besonders "In Dreams" von Roy Orbison. Also ruhig mal einen Blick riskieren.

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