"Gendernauts - Eine Reise ins Land der Neuen Geschlechter" ist ein Film von Monika Treut aus dem Jahr 1999.
Es geht darum, das Verständnis der Geschlechterrollen zu erweitern, so wird es am Anfang dieser Dokumentation erklärt. Ich finde das sehr gut formuliert, denn hiermit wird alles was folgt genau auf den Punkt gebracht. In San Francisco begegnet Monika Treut vielen verschiedenen Menschen, hauptsächlich Künstler, die sogenannte Transgender sind, Wandler zwischen den Geschlechtern. Die Grenzen werden verschoben und sind bald kaum noch sichtbar. Menschen, die sich nicht in die herkömmlichen Rollen pressen lassen wollen oder können und die auf die Frage "Sind Sie ein Mann oder eine Frau?" mit "Ja" antworten.
Gezeigt werden Transsexuelle, die von Mann zu Frau oder von Frau zu Mann werden wollen und dafür entweder Hormone oder Testosteron einnehmen. Wichtig ist hier die Erkenntnis, es gibt nicht nur Mann und Frau, sondern auch noch ganz viel dazwischen. So überwiegt bei einigen z. B. an manchen Tagen der männliche Teil und an anderen Tagen der weibliche Teil. Es wird also Zeit für ein Umdenken in der Gesellschaft und für mehr Verständnis gegenüber den Menschen, die einfach nur sie selbst, nämlich einfach nur Mensch sein wollen.
Diese Dokumentation ist absolut sensationell und sehr sehenswert. Monika Treut hat hier viele wunderbare Menschen gezeigt, die ganz selbstverständlich ihren Weg gehen und sich ihren Platz im Leben selbst ausgesucht und zum Teil hart erkämpft haben. Man muss ihnen Respekt zollen und hoffen, dass ihr Kampf um Anerkennung auf fruchtbaren Boden trifft. Mich hat der Film jedenfalls zutiefst berührt und ich kann ihn nur sehr empfehlen. Es wäre schön, wenn er auch etwas bewirken könnte, denn es gibt noch so viel zu entdecken, was jenseits der allgemein gültigen Vorstellung liegt. Man muss nur offen für Veränderungen sein, das Leben ist schließlich so vielfältig.
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