"Jerichow" ist ein Film von Christian Petzold (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2008 und beruht auf Motiven des Romans "Wenn der Postmann zweimal klingelt" von James M. Cain.
Thomas (Benno Fürmann) war Soldat in Afghanistan und wurde unehrenhaft entlassen, warum auch immer. Nach dem Tod seiner Mutter lebt er in dem kleinen Ort Jerichow im Nordosten Deutschlands. Er will das Haus seiner Mutter renovieren, aber Leon (André Hennicke), dem er noch Geld schuldet, nimmt ihm alle Ersparnisse ab. Thomas muss als Erntehelfer arbeiten, um überhaupt über die Runden zu kommen.
Eines Tages wird er Zeuge, wie der Türke Ali (Hilmi Sözer) betrunken seinen Wagen in den Graben fährt. Als Ali kurz darauf seinen Führerschein verliert, engagiert er Thomas als Fahrer. Ali besitzt mehrere Imbissbuden in der Gegend, die täglich versorgt und kontrolliert werden müssen. Seine Frau Laura (Nina Hoss) kümmert sich um die Buchhaltung und die Logistik. Thomas findet schnell Gefallen an Laura, aber er merkt auch, dass Ali sie eifersüchtig verfolgt. Als Ali angeblich für ein paar Tage in die Türkei reist, bittet er Thomas darum, die Geschäfte für ihn zu erledigen. Zwischen Thomas und Laura hat sich inzwischen schon eine Affäre entwickelt, doch beide sind von Ali abhängig. Sie planen deshalb, ihn gemeinsam aus dem Weg zu räumen. Als Ali zurückkehrt, offenbart er Laura, dass er nur noch kurze Zeit zu leben hat, da er schwer krank ist. Laura will den Plan deshalb stoppen, aber Ali hat längst gemerkt, was eigentlich im Busch ist und beendet die Sache auf seine Art.
Ganz kurz gesagt, der Film hat mich nicht so ganz überzeugt. Die Idee ist ganz nett, aber damit hat es sich auch schon. Gestört hat mich in erster Linie genau das, was mich an vielen deutschen Produktionen nervt, es muss immer alles so verdammt bedeutungsschwanger sein. Leider können da die Schauspieler nicht mithalten, mit Ausnahme von Hilmi Sözer, der hier geradezu wunderbar agiert und sehr überzeugend ist und André Hennicke, der zwar nur einen kurzen, aber sehr prägnanten Auftritt hat. Benno Fürmann hingegen ist allem Anschein nach mehr als überfordert und schafft es nicht, seiner Rolle echtes Leben zu verleihen. Er bleibt den ganzen Film über bei genau einem Gesichtsausdruck, was nicht gerade für seine schauspielerischen Qualitäten spricht, wenn es die denn überhaupt gibt. Die vielgelobte Nina Hoss zeigt sich hier aber auch nicht gerade von ihrer besten Seite und spielt eher enttäuschend schwach, was sehr schade ist, weil sie sonst sehr viel besser sein kann.
Insgesamt ist mir das alles auch viel zu bemüht und nicht wirklich gut umgesetzt, deshalb gibt es auch nur eine eingeschränkte Empfehlung.
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