Montag, 18. April 2011

Spurlos - Die Entführung der Alice Creed

"Spurlos - Die Entführung der Alice Creed" - "The Disappearance of Alice Creed" ist ein Film von J Blakeson (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2009.

Zwei Männer planen eine Entführung. Wortlos verrichten sie ihre Arbeit, kaufen im Baumarkt alles Notwendige ein und bereiten den Raum vor, in dem das Entführungsopfer später untergebracht werden soll. Es läuft alles sehr routiniert ab, der Plan ist anscheinend perfekt. Ein perfekter Plan? In einem Entführungsfall? Eine Millionärstochter wird entführt und es gibt einen perfekten Plan? Hallo? Wie blöd kann man eigentlich sein? Selbstverständlich läuft hier nicht alles nach Plan, wie sollte es auch anders sein?

Vic (Eddie Marsan) und Danny (Martin Compston) kennen sich aus dem Knast und planen jetzt das ganz große Ding. Sie entführen die besagte Millionärstochter Alice (Gemma Arterton) und wollen ihren Daddy um viel Geld erleichtern. Dass dann doch alles ganz anders läuft, als es ursprünglich geplant war, liegt auf der Hand. Alice erweist sich als ziemlich renitent und auch der Zusammenhalt zwischen Vic und Danny beginnt zu bröckeln. Zudem gibt es immer noch die eine oder andere Wendung, die aber alle letztlich auch nicht wirklich überraschend sind. Bei einem Kammerspiel dieser Art sind die Möglichkeiten halt einfach begrenzt.

Wie das alles nun ausgeht, davon mag sich der interessierte Zuschauer bitte selbst überzeugen. Mich hat der Film jedenfalls nicht überzeugt. Eddie Marsan und Martin Compston haben mir noch einigermaßen gefallen, was ich von Gemma Arterton nicht behaupten kann. Eine tolle Leistung ihrerseits sehe ich hier jedenfalls nicht. Ich erinnere mich bloß an ihre Darstellung der "Strawberry Fields" in dem wahrscheinlich schlechtesten Bond-Film aller Zeiten, den Marc Forster mit "Ein Quantum Trost" verbrochen hat. Da gehörte sie als Bond-Girl neben Olga Kurylenko zum Schlimmsten, was diese Serie je hervorgebracht hat. Mit dem albernen Knebel im Mund sieht sie hier zudem nur aus wie eine Sex-Puppe - ohne Knebel aber eigentlich auch. Sorry.

Diese kleine Low Budget-Produktion ist zwar sehr bemüht, bleibt aber doch insgesamt sehr durchschnittlich. Schade, ich hatte mir mehr davon versprochen und die Kritiken waren wohl zum Teil etwas zu hochtrabend. Das Making-Of habe ich dann auch abgebrochen, weil wieder mal nur die üblichen Lobhudeleien abgespielt wurden. Ja, jeder fand jeden ganz toll und war froh mit ihm/ihr arbeiten zu können, usw.

Die Texte auf der DVD-Hülle haben mich aber mal wieder äußerst verärgert. Hier nur ein Beispiel: "Bond-Girl Gemma Arterton beweist, wie sexy ein verängstigtes Opfer sein kann." Wenn ich so einen Schwachsinn lese, dann platzt mir echt fast der Kragen. Ich kann gleich nicht mehr. Wer denkt sich so etwas aus?

Insgesamt gesehen finde ich diesen Film eher uninteressant und überflüssig. Wer Gemma Arterton sehenswert findet, der soll sich diesen Kram ruhig anschauen, aber ich werde keinen weiteren Gedanken an dieses Werk verschwenden, da ist jedes Wort zuviel.

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