Mittwoch, 6. April 2011

Love Ranch

"Love Ranch" ist ein Film von Taylor Hackford aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch stammt von Mark Jacobson und beruht auf einer wahren Geschichte.

Grace und Charlie Bontempo (Helen Mirren und Joe Pesci) führen in den 1970er Jahren ein Bordell außerhalb von Reno. Es ist das erste legale Haus dieser Art in Nevada. Grace leitet das Geschäft und ihre Mädchen mit strenger und gleichzeitig gütiger Hand, während Charlie sich lieber mit den Frauen vergnügt und in dubiose Machenschaften verstrickt ist, immer am Rande der Illegalität, auch wenn er natürlich schon im Gefängnis gesessen hat.

Eines Tages schleppt er den jungen argentinischen Boxer Armando Bruza (Sergio Peris-Mancheta) an und hat große Pläne mit ihm. Da Charlie selbst vorbestraft ist, soll Grace Armandos Managerin werden, was ihr überhaupt nicht recht ist, aber sie willigt schließlich ein. Beide kommen sich näher als sie sollten und Grace und der wesentlich jüngere Boxer verlieben sich ineinander. Sie planen sogar, gemeinsam die Ranch zu verlassen, aber Charlie bekommt Wind von der Affäre und hat noch ein Wörtchen mitzureden.

Bei einem Titel wie "Love Ranch" war mein Interesse für den Film nicht sehr groß, aber die Besetzung ließ mich aufhorchen. Helen Mirren, Joe Pesci und Gina Gershon (in einer kleinen Nebenrolle), da kann man ja mal einen Blick riskieren. Aber schon die Tatsache, dass dieser Film direkt auf DVD veröffentlicht wird, hätte mich misstrauisch machen sollen.

So und jetzt mal ernsthaft: Helen Mirren als Puffmutter, Film-Ehefrau von Joe Pesci und Geliebte eines bulligen Boxers? Ja sicher, sie ist wunderbar und sie kann absolut alles spielen, was aber nicht heißt, dass sie es auch tun sollte, auch dann nicht, wenn ihr eigener Ehemann Regie führt. Dieser halbgare Mix aus "Showgirls" (wegen Gershon), "Casino" (wegen Pesci und mit Nutten statt mit Spielautomaten) und "Rocky" (der Boxer mit dem großen Herzen) ist doch eine typische Männerfantasie und glorifiziert außerdem mal wieder das "lustige Hurenleben". Wäre das nicht zum Teil eine wahre Begebenheit, dann hätten sich das doch wieder nur ein paar sabbernde und übergewichtige alte Kerle ausgedacht, bis auf die kitschige Liebesgeschichte vielleicht, die hier aber sowieso eher unpassend ist.

Insgesamt gesehen kann ich den Film nicht empfehlen. Die Story ist nicht besonders interessant, eher ziemlich vorhersehbar und berührt überhaupt nicht. Mit knapp zwei Stunden ist der Film zudem zu lang und ermüdend. Eine Frage drängt sich mir aber noch auf: Kann Joe Pesci (hier übrigens mit scheußlichem Toupet) eigentlich auch andere Rollen spielen?

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