"Verführung von Engeln" ist eine Sammlung von vier Kurzfilmen von Jan Krüger.
Gezeigt werden die Werke "Verführung von Engeln" (2000), das ein Musikvideo für Udo Lindenberg ist und auf einem Gedicht von Bertolt Brecht aus dem Jahr 1948 beruht. Weiterhin "Freunde" (2001), für den Jan Krüger bei den Filmfestspielen in Venedig den Silbernen Löwen für den besten Kurzfilm gewonnen hat. Und schließlich noch "Tango Apasionado" (2006) und "Hotel Paradijs" (2007).
Die Filme zeigen in tollen und sehr stimmungsvollen Bildern - teils in Farbe und teils in Schwarzweiß - kurze Ausschnitte aus dem Leben verschiedener Personen und ihre Beziehungen zu anderen Menschen. Jan Krüger beobachtet seine Protagonisten, ohne ihr Handeln irgendwie zu kommentieren oder zu werten. Damit gibt er diese Sichtweise an den Zuschauer weiter, der dann selbst entscheiden muss, ob er sich darauf einlassen kann oder ob ihm das zu experimentell ist. Hier gibt es ganz viel zu entdecken, aber absolut keinen Mainstream weit und breit, sehr gelungen. In drei Filmen spielt übrigens der junge Schauspieler Martin Kiefer mit, der meiner Meinung nach perfekt in seine Rollen passt und eine bemerkenswerte Leistung zeigt. Sehr sehenswert.
Ich empfehle auch unbedingt noch das ca. vierzig Minuten lange Gespräch zwischen Jan Krüger und Horst Königstein, das unter den Extras zu finden ist. Hier erzählt Jan Krüger ganz offen und sehr sympathisch von den Anfängen seiner Arbeiten, seiner Motivation und wie sehr ihn z. B. die Bilder und Arbeiten von Larry Clark beeindruckt haben.
Insgesamt gesehen eine sehr gelungene Sammlung, die Lust auf mehr macht. Ganz große Empfehlung deshalb von mir und nicht vergessen: "Engel verführt man gar nicht oder schnell".
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