Sonntag, 3. April 2011

The Stranger in Us

"The Stranger in Us" ist ein Film von Scott Boswell (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2010.

Ich zitiere gleich zu Beginn einen ganz kurzen Ausschnitt vom Text des DVD-Covers: "... ein leiser, berührender Film mit stimmungsvollen Aufnahmen und feinfühligen Dialogen..." Hübsch, nicht? Ich weiß ja nicht, was derjenige der dieses Geschwurbel geschrieben hat gerade eingenommen hat oder welchen Film er überhaupt gesehen hat, aber mit diesem Werk hier kann es eindeutig nichts zu tun haben.

Bekannterweise habe ich eine große Schwäche für schwule Filme und auch für Low Budget-Produktionen, aber sie müssen gut gemacht sein oder wenigstens eine gute Story erzählen. Ich kenne mich in diesem Genre inzwischen auch ziemlich gut aus und drücke bei der Bewertung gerne mal ein Auge zu, wenn mich der Film überzeugt hat, aber vielleicht nicht wirklich gut gelungen ist. Im vorliegenden Fall gerate ich allerdings an meine Grenzen, denn hier stimmt absolut nichts.

Ganz kurz zur Handlung: Anthony (Raphael Barker) zieht zu seinem Freund Stephen (Scott Cox) nach San Francisco. Stephen hat allerdings ordentlich einen an der Waffel und wechselt seine Launen im Minutentakt, während Anthony sich für einen Dichter hält, aber nichts schreiben kann und Stephen also auf der Tasche liegt. Nicht unbedingt die besten Voraussetzungen für eine harmonische Beziehung. Stephen verliert öfter die Beherrschung und Anthony zieht schließlich aus und sucht sich eine eigene Bleibe in einer miesen Gegend. Ohne Geld und Ziel treibt er durch das nächtliche San Francisco und lernt dabei den jugendlichen Stricher Gavin (Adam Perez) kennen, der darauf wartet, endlich achtzehn zu werden. Zwischendurch taucht immer mal wieder Stephen auf und Anthony ist hin- und hergerissen. Erzählt wird das alles in ständigen Rückblenden, die ziemlich verwirrend sind, aber letztendlich rein gar nichts bedeuten.

Der Film dauert ungefähr 107 Minuten, die sich aber locker wie drei Stunden anfühlen, weil die Story einfach so gar nichts hergibt. Die Erzählweise ist äußerst einschläfernd, die Darsteller sind allesamt mehr als gruselig und stümperhaft und die Dialoge sind absolut hirnlos. Allein schon der Hauptdarsteller Anthony ist ungefähr so emotional und aufregend wie ein ausgelutschter Wischmop.

Kann ich etwas Nettes über diesen Film sagen? Nein! Selbst die deutschen Untertitel sind mies. Da wurde wirklich an allen Enden nur geschlampt. Insgesamt gesehen also ein Reinfall auf ganzer Linie. Bitte verpassen, ich meine es wirklich nur gut. Das Leben ist zu kurz, um es mit schlechten Filmen zu vergeuden.

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