"Christopher and his Kind" ist ein Film von Geoffrey Sax aus dem Jahr 2010. Das Drehbuch stammt von Kevin Elyot. Der Film beruht auf der Autobiografie des Schriftstellers Christopher Isherwood.
Christopher Isherwood (Matt Smith) kommt Anfang der 1930er Jahre aus England nach Berlin, wo er von seinem guten Freund W. H. Auden (Pip Carter) schnell in die homosexuelle Szene und das Nachtleben eingeführt wird. Er genießt das lockere Leben dort und mietet sich in der bunten Pension von Frl. Thurau (Issy Van Randwyck) ein, wo er unter anderem die junge Nachtclubsängerin Jean Ross (Imogen Poots) kennenlernt. Mit dem hübschen Casper (Alexander Doetsch) hat er bald schon einen Liebhaber gefunden, aber dieses Verhältnis hält nicht lange.
Er lernt den jungen Straßenkehrer Heinz (Douglas Booth) kennen und die beiden werden ein Liebespaar. Die Mutter von Heinz ist schwer krank und stirbt bald darauf. Sein Bruder Gerhardt (Tom Wlaschiha) sympathisiert mit den Nazis und hat etwas gegen die Beziehung von Heinz und Christopher. Christopher beobachtet mit Sorge die Entwicklung in Deutschland und beschließt, zusammen mit Heinz nach England zu gehen. Heinz wird aber von den dortigen Behörden wieder abgeschoben und zurück nach Deutschland geschickt, wo er erst im Gefängnis landet und dann zur Armee eingezogen wird.
Christopher kann nichts für Heinz tun und die beiden sehen sich erst im Jahr 1952 ein einziges Mal wieder. Christopher lebt inzwischen in Amerika und ist als Schriftsteller erfolgreich, während Heinz nun eine Ehefrau und einen kleinen Sohn hat, den er Christopher genannt hat. Mit dieser Begegnung endet der Film. Christopher Isherwood lernte im Jahr darauf den jungen Don Bachardy kennen und lieben, mit dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1986 zusammen blieb.
Dieser Stoff schreit förmlich nach einer Verfilmung, gerade weil es auch eine wahre Geschichte ist. Inwieweit nun alles tatsächlich der Wahrheit entspricht vermag ich zwar nicht zu sagen, aber das ist auch nicht so wichtig. Ich bin aber mehr als entsetzt darüber, was diese TV-Produktion daraus gemacht hat. Die Darsteller (die Bezeichnung "Schauspieler" kann ich in diesem Zusammenhang wirklich nicht erwähnen) sind so grottenschlecht, da fehlen mir fast die Worte. Der größte Teil der Besetzung ist grotesk, eher untalentiert und agiert hoffnungslos übertrieben. Dass der Hauptdarsteller optisch eine Niete ist, kann man ihm eigentlich nicht zum Vorwurf machen, da sollte man schon eher denjenigen, der für die Besetzung zuständig war in die Wüste oder zumindest zum Augenarzt schicken.
Ansonsten gibt es leider zu viele Szenen, die eher unfreiwillig komisch geworden sind und dem Film schaden, wenn es da denn überhaupt noch etwas zu verschlimmern gibt. Ein gutes Beispiel ist die Einstellung, die Heinz als "Straßenkehrer" zeigt, der ganz offensichtlich das allererste Mal einen Besen in der Hand hält und versucht, damit zu fegen. Das ist schon fast rührend unbeholfen, wird aber von jedem Schultheater besser gemacht. Die Darstellerin der Sängerin Jean reiht sich nahtlos in die Reihe der Peinlichkeiten ein, auch hier musste ich immer wieder betreten beiseite schauen. Was heutzutage so alles vor die Kamera darf, einfach unglaublich.
Ich schnappe immer noch nach Luft, weil dieser Film so schlecht geworden ist. Hat das keiner bemerkt? Waren die alle blind? Ich fasse es nicht. Was gibt es sonst noch? Ein bisschen nackte Haut, aber keine Spur von Erotik. Insgesamt gesehen ein Film der total vermurkst ist und der mich maßlos enttäuscht hat. Wie konnte das passieren, wie konnte so eine Story dermaßen verschandelt und verschenkt werden? Die Verantwortlichen sollten sich schämen, denn mit ein bisschen mehr Mühe und anderer Besetzung hätte das wirklich gut werden können und müssen. Diese komplett missratene Verfilmung hat Christopher Isherwood nicht verdient.
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