Samstag, 14. August 2010

Der schmale Grat

"The Thin Red Line" ist ein Film von Terence Malick (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1998 und basiert auf dem Roman von James Jones, der hier seine eigenen Kriegserlebnisse verarbeitet hat. Die Musik stammt von Hans Zimmer.

Wir befinden uns hier im zweiten Weltkrieg im Jahr 1942, es geht um die Schlacht um Guadalcanal, eine Insel im Pazifik, die von den Japanern besetzt ist.

Die Anfangssequenz zeigt eine scheinbare Idylle, ein junger Mann am Strand (einer der Soldaten, wie wir später erfahren), der sich Gedanken über den Tod macht und dabei an seine Mutter denkt, als diese im Sterben lag. Alles scheint ruhig und friedlich zu sein. Er besucht die Eingeborenen in ihrem Dorf und wird freundlich empfangen. Erzählt wird das alles in sehr ruhigen Bildern und mit sparsamen, philosophischen Worten.

Die Schönheit der Natur steht hier im krassen Gegensatz zur hässlichen Seite des Krieges. Die Bilder sind wie aus einem Reiseprospekt. Die Landschaftsaufnahmen sind phänomenal und wären die Soldaten nicht da, käme man nicht auf den Gedanken, dass es hier um einen Krieg geht. Das hohe Gras verschluckt die schrecklichen Bilder. Es geht darum zu zeigen, wie das Böse in die Welt kommt. Nicht die Natur, sondern der Mensch ist dafür verantwortlich. Die Natur wird sich hinterher wieder regenerieren.

Das ist ein etwas anderer Kriegsfilm, hier stehen nicht so sehr die Gefechte im Vordergrund, sondern eher die Soldaten und ihre persönlichen Ängste und Konflikte. Der Kriegsschauplatz ähnelt dem Vietnam-Krieg, auch wenn dieser erst ungefähr 25 Jahre später stattgefunden hat. Die Soldaten sind auch hier junge Männer, die in ihr Verderben geschickt werden, ihre Sorgen und Nöte sind dieselben. Am Ende ziehen die Soldaten von der Insel ab, der Krieg ist nicht gewonnen, es ändert sich nur der Schauplatz. Das Töten wird weitergehen.

Angereichert ist der Film mit vielen bekannten Schauspielern, die es schaffen, dass man dabei bleibt, was bei einer Filmlänge von fast drei Stunden aber auch nötig ist. Unter anderem sehen wir Sean Penn, James Caviezel, Nick Nolte, John Travolta, Elias Koteas, Adrien Brody, Ben Chaplin, George Clooney, John Cusack, Woody Harrelson, John C. Reilly und andere, in teilweise nur ganz kleinen Rollen.

Der Film wurde bei der Berlinale 1999 mit dem "Goldenen Bären" als bester Film ausgezeichnet und das völlig zu Recht.

Das ist kein leichter Film, man muss sich auch darauf einlassen können, aber er ist absolut sehenswert.

Keine Kommentare: