Donnerstag, 12. August 2010

Die Brücke von San Luis Rey

"Die Brücke von San Luis Rey" ist ein Film von Mary McGuckian (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2004, nach dem gleichnamigen Roman von Thornton Wilder, der dafür 1928 den Pulitzer-Preis bekam.

Kleine Quiz-Frage zu Beginn: Da gibt es einen Film aus dem Jahr 2004 mit einer illustren Besetzung, nämlich mit Robert De Niro, Harvey Keitel, Gabriel Byrne, F. Murray Abraham, Kathy Bates und Geraldine Chaplin, der hier nie im Kino lief und jetzt auf DVD erscheint. In welche Kategorie gehört dieser Film? Richtig, Filme, die die Welt nicht braucht. Da läuten ja auch schon sämtliche Alarmglocken.

Die Handlung spielt in Peru im 18. Jahrhundert. Beim Einsturz einer alten Seilbrücke werden fünf Menschen getötet. Der Franziskaner-Mönch Juniper (Gabriel Byrne), der das Unglück mit ansehen musste, untersucht daraufhin sechs Jahre lang diesen Fall und seine Zusammenhänge. Als Dank für seine Bemühungen wird er schließlich der Ketzerei angeklagt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Zuvor muss er vor Gericht seine Untersuchungen erläutern, was er mit ernstem Gesichtsausdruck auch bewältigt, während sich der geneigte Zuschauer schon im Land der Träume wähnt.

Schon der Beginn des Films lässt Schlimmes ahnen, wenn die Filmmusik mit folkloristischen Einlagen vermengt wird. Aber das ist noch längst nicht alles. Wir sehen Schauspieler, die wir lieben und alle schon in wunderbaren Rollen gesehen haben, die hier aber absolut fehlbesetzt sind und unglaubwürdige Texte vor sich hin brabbeln und die einem nur leid tun. Die knapp zwei Stunden Film sind wirklich eine große Herausforderung.

Man fragt sich, was so großartige Schauspieler wie F. Murray Abraham (Vizekönig von Peru), Robert De Niro (Erzbischof), Harvey Keitel (Don Pio), Kathy Bathes (Marquesa von Montemayor) und Geraldine Chaplin (Äbtissin) hier eigentlich verloren haben. Wobei man einigen Darstellern schon ansehen kann, dass sie sich hier nicht wohl fühlen. Schön übrigens auch die Rolle der gefeierten Schauspielerin "La Perichola", der alle zu Füßen liegen und die aussieht als wäre sie noch minderjährig und die völlig stümperhaft agiert. Aber irgendwie passt das auch zu diesem Film, für den ich natürlich keine Empfehlung ausspreche, sondern eher sage: Hände weg davon! Diese zwei Stunden sollte man sinnvoller nutzen. Sehen Sie lieber dabei zu wie die Blumen wachsen, das ist wesentlich spannender.

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