Freitag, 13. August 2010

Amnesia

"Amnesia" - "Das James Brighton Geheimnis" ist ein kanadischer Spielfilm aus dem Jahr 2005. Regie führte hier Denis Langlois, der auch zusammen mit Bertrand Lachance das Drehbuch schrieb.

Der Film erzählt eine fiktive Geschichte, beruht aber zum Teil auf wahren Begebenheiten. Ein junger Mann wacht eines Morgens nackt und verwirrt in einer fremden Stadt auf. Seine Kleidung liegt verstreut neben ihm. Wo ist er oder vielmehr wer ist er? Er wird ins Krankenhaus gebracht, wo man ihn diversen Untersuchungen unterzieht. Ihm scheint nichts weiter zu fehlen - bis auf sein Gedächtnis. Er weiß nicht, wie er heißt oder wie er nach Montreal gekommen ist. Alles was er weiß ist, dass er schwul ist, ansonsten fehlt ihm jede Erinnerung an sein bisheriges Leben. Die Ärzte diagnostizieren eine Amnesie verursacht durch ein traumatisches Erlebnis. Ist es die Angst vor der Erinnerung an das Erlebte, die alles verdrängt, was schmerzhaft sein könnte?

Plötzlich fällt ihm ein Name ein - James Brighton. Ja, er muss James Brighton sein. Eine schwule Hilfsorganisation kümmert sich um ihn und besorgt ihm eine Unterkunft, er wendet sich an das Fernsehen, in der Hoffnung, dass jemand nach im suchen wird. Doch monatelang passiert nichts. Eines Tages meldet sich eine Familie aus den USA, die mit dem jungen Mann verwandt ist, nur sei sein Name nicht James Brighton. Er wird daraufhin von der Polizei verhört, die ihn nun für einen Betrüger hält, der sich eine falsche Identität zugelegt hat. Seine Familie holt ihn nach Hause, aber es stellt sich immer noch keine Erinnerung ein.

Eine Freundin von früher erzählt ihm dann ein paar Dinge aus seiner Vergangenheit, die seine Familie bewusst verschwiegen hat. Er war mit einer Frau verheiratet, von der er sich allerdings getrennt hat und er hat später mit einem Mann zusammen gelebt. Sein Bruder, ein Prediger, versuchte natürlich ihn zu "heilen", da wird es dann doch etwas unangenehm. ("Lobet den Herrn", usw..., grusel)

Ein Jahr später arbeitet eine Studentin den Fall für ihre Doktorarbeit in Kriminologie auf. Der junge Mann hat inzwischen einen neuen Freund und kaum noch Kontakt zu seiner "Familie", die ihm nichts bedeutet. Sein Gedächtnis hat er nicht zurückerlangt. Für ihn hat damals in Montreal ein zweites Leben angefangen, an das erste kann er sich nicht mehr erinnern, es ist verschwunden.

Ich habe mir den Film ein zweites Mal angeschaut, weil ich nach dem ersten Mal etwas verwirrt war. Wenn man aber die Geschichte bereits kennt, ist es wesentlich leichter, dem Film zu folgen und die handelnden Figuren zu verstehen. Das Ende des Films, bzw. die Auflösung, was es mit James Brighton wirklich auf sich hat, ist ebenso traurig wie schockierend. Insgesamt beinhaltet der Film eine deutliche Anklage gegen Homophobie und sollte zum Nachdenken anregen. Von mir jedenfalls eine klare Empfehlung.

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