Donnerstag, 12. August 2010

Binyag

"Binyag" ist ein philippinischer Film von Miko Jacinto (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2008.

Der Film handelt von dem jungen Leo, der ohne Familie in dem kleinen Dorf San Joaquin am Meer aufwächst. Es scheint ein Paradies zu sein, aber irgendwann hat Leo dann doch Träume von einem besseren Leben. Seine einzigen Bekannten sind der verkappte Dichter Mando und die junge Milagring, die Leo seit Kindestagen nachstellt. Eine Wahrsagerin hatte ihr einst erzählt, sie würde einen Mann heiraten, der am Meer lebt. Seitdem verfolgt sie Leo auf Schritt und Tritt, ist immer um ihn herum und redet pausenlos auf ihn ein, wie auf einen lahmen Gaul. Leo, der den ganzen Film über aus dem Off kommentiert (in überaus einschläfernder Art, nebenbei bemerkt), hatte sich schon überlegt, sie einfach ins Meer zu schubsen. Seine einzigen sexuellen Kontakte hatte er immer nur zu Männern.

Eines Tages kommt der Talentscout Lester ins Dorf, um junge und unverbrauchte Gesichter zu finden. Er erkennt Leos Potential und nimmt ihn mit nach Manila. Doch das Leben in der Großstadt bringt, wie erwartet, nicht die gewünschte Wendung in Leos Leben. Lester ist bald verschwunden und Leo wird weitergereicht. Jeder der Männer, mit denen er zu tun hat, erzählt ihm das gleiche. "Du hast das Zeug zum Star"... "Du bist gut bestückt"... "sehr männlich", usw. Er gibt sich den Männern hin, die alle nur auf seinen schönen Körper aus sind, es gibt ein paar Foto-Shootings, ein paar Castings und das war es dann auch schon.

Leo erkennt jedoch rechtzeitig, dass sein Leben so nicht weitergehen kann und kehrt zurück in sein Heimatdorf, wo er wirklich glücklich sein kann und seine beharrliche Freundin ihn weiterhin vergeblich anbaggert.

Das ist eine kleine Low-Budget-Produktion, gerade mal 60 Minuten lang und für unsere Verhältnisse streckenweise eher unfreiwillig komisch geraten, aber trotzdem irgendwie interessant, auch wenn der durchaus hübsche Hauptdarsteller den ganzen Film über mit einem einzigen Gesichtsausdruck auskommt. Mein Gott, da gibt es sehr angesagte "Hollywood-Stars", die auch nicht viel mehr können. Der Film an sich ist so eine Mischung aus Softporno und Sozialdrama, aber beides nur andeutungsweise. Kann man sehen, muss man aber nicht. Wer nur auf die schönen Bilder aus ist, sollte vielleicht den Ton abstellen. Ist nur so eine Empfehlung...

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