"The Times of Harvey Milk" ist eine Dokumentation aus dem Jahr 1984 von Robert Epstein über das Leben und Wirken von Harvey Milk, des ersten offen homosexuellen Stadtrates von San Francisco. Diese Dokumentation wurde 1985 unter anderem mit einem Oscar ausgezeichnet.
Harvey Milk wurde am 27.11.1978 in seinem Büro im Rathaus von San Francisco vom ehemaligen Stadtrat Dan White erschossen. Zuvor hatte White bereits den Bürgermeister George Moscone in dessen Büro erschossen. Dan White war durch ein Fenster ins Rathaus eingestiegen, um den Metalldetektoren im Eingangsbereich zu entgehen, denn er hatte eine Waffe und reichlich Ersatzmunition bei sich.
Harvey Milk hatte bereits ein Jahr vor seinem Tod sein Testament auf Band gesprochen, da er ahnte irgendwann Opfer eines Anschlages zu werden. Er war ein Aktivist der Homosexuellenbewegung und setzte sich darüber hinaus für alle ein, die keine starke Lobby hatten. Senioren, Behinderte, Asiaten, sie alle hatten eine Stimme, die für sie sprach: Harvey Milk. Er war mutig und das was er sagte war richtig und wichtig. San Francisco wurde damals von einigen Leuten als moralischer Müllplatz der Nation betitelt und Milk kämpfte erfolgreich dagegen an. Er setzte sich für die Rechte der Homosexuellen ein und brachte sie ans Licht der Öffentlichkeit.
Dan White stand während seiner Tätigkeit als Stadtrat immer im Schatten von Harvey Milk und war schnell frustriert über seinen Job. Er hatte seine gesicherte Arbeit als Feuerwehrmann aufgegeben und sich in den Stadtrat wählen lassen und war mit dieser Arbeit schnell überfordert. Nach nur zehn Monaten im Amt gab er überraschend seinen Posten auf, nur um kurz darauf seine Wiedereinsetzung zu fordern, was aber juristisch nicht möglich war. Aus Wut und Frustration über diese Tatsache, erschoss White in seinem Hass erst Moscone und dann Milk. Bei dem Gerichtsprozess gegen White wurden dann mildernde Umstände ins Spiel gebracht, da White angeblich eine schwere Depression hatte. Die Geschworenen waren übrigens alle heterosexuell, etwas anderes war damals nicht zulässig, da kann man sich schon vorstellen, auf wessen Seite die standen. White wurde lediglich zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt, kam aber schon nach fünf Jahren frei.
Diese Dokumentation ist absolut empfehlenswert und sehr aufwühlend. Harvey Milk hat viel erreicht, auch über seinen Tod hinaus.
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