"Dressed to Kill" ist ein Psycho-Thriller von Brian De Palma aus dem Jahr 1980.
Es beginnt mit einer Traumsequenz unter der Dusche. Kate Miller (die hinreißende Angie Dickinson), träumt davon von einem fremden Mann in der heißen Dusche überfallen zu werden, während sich ihr Ehemann ein paar Schritte weiter vor dem Spiegel rasiert. Man spürt ihr Verlangen nach Leidenschaft und Berührung, die Wahrheit sieht leider anders aus. Es gibt lieblosen Sex am Morgen, ihr Mann macht sozusagen seine Frühgymnastik.
Kate erzählt ihrem Psychiater Dr. Elliott (Michael Caine) von ihren Wünschen. Bei einem Museumsbesuch begegnet sie einem attraktiven Mann mit einer großen, dunklen Sonnenbrille. Erotische Spannung liegt in der Luft, es beginnt ein verführerisches Katz- und Mausspiel durch die verwinkelten Gänge der Ausstellung. Kate ist hin- und hergerissen, Neugier und Furcht wechseln sich ab, die Spannung ist fast greifbar. Die beiden landen in einem Taxi, wo sie gleich übereinander herfallen. Stunden später stiehlt sich Kate aus der Wohnung des Unbekannten, zuvor jedoch erfährt sie aus einem ärztlichen Bericht, dass dieser an einer Geschlechtskrankheit leidet. Voller Scham und schlechtem Gewissen verlässt sie die Wohnung. Im Fahrstuhl macht sie dann leider eine sehr unangenehme Erfahrung, denn sie wird von einer großen blonden Frau mit einem Rasiermesser getötet. Die Prostituierte Liz (Nancy Allen) wird zufällig Zeugin und schwebt von da an in Lebensgefahr, auch wenn ihr die Polizei nicht glaubt.
Der Einsatz von Spiegeln, Split-Screens, Blitz und Donner und Szenen, die ganz in blaues Licht getaucht sind, ist hervorragend. Der Film hält eine konstante Spannung, auch wenn zwischendurch liebevolle Momente auftauchen. Etwa wenn Liz mit dem Sohn von Kate, dem jungen Peter (Keith Gordon) zusammensitzt, einem kleinen Daniel Düsentrieb, der leidenschaftlich an irgendwelchen Apparaten arbeitet.
Angie Dickinson ist sensationell in ihrer Rolle, auch wenn sie niedergemetzelt wird, so gehört die erste halbe Stunde des Films allein ihr. Nancy Allen, damals mit Brian De Palma verheiratet, ist ganz zauberhaft, eine Prostituierte mit dem Gesicht eines Engels. Michael Caine ist wirklich diabolisch, besonders wenn er in den Spiegel sieht. Dennis Franz als Detective Marino ist ebenfalls sehr gut besetzt.
Zum Ende des Films gibt es wieder eine Duschszene, auch diese ist nicht ohne Spannung inszeniert. Und wer wissen will, wie gruselig weiße Gesundheitsschuhe sein können (gut, das sind sie in jedem Fall), der sollte sich diesen Film ansehen. Gänsehaut garantiert!
Fazit: Ein weiteres Meisterwerk von Brian De Palma. Sehr empfehlenswert!
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