Montag, 30. August 2010

An Englishman in New York

"An Englishman in New York" ist ein Film von Richard Laxton aus dem Jahr 2009 über den britischen Exzentriker Quentin Crisp und seine Jahre in New York.

Quentin Crisp wird hier von John Hurt verkörpert, wie auch schon in dem Film von 1975 "The Naked Civil Servant", der auf einer frühen Biografie von Crisp basiert. Er war der erste offen homosexuell lebende Engländer, hatte eine Vorliebe für Make-Up und war ein Dandy, immer wie aus dem Ei gepellt aussehend. Crisp zog 1981 nach New York, schrieb dort unter anderem Filmkritiken, bekam eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung, er war also ein "Legal Alien" und hatte eine One-Man-Bühnenshow mit dem Titel "How to be Happy", in der er sich mit seinem Publikum unterhielt und Fragen beantwortete. Die Show war ein großer Erfolg, bis Crisp eines Tages mit einer unbedachten Aussage über Aids sein Publikum verärgerte und die Show eingestellt wurde. Er hatte gesagt, Aids sei nur eine Modeerscheinung, ohne das wirklich gemeint zu haben, aber aus Prinzip nahm er diese Aussage nie zurück.

Viele Jahre ist es ruhig um Crisp, als er eines Tages einen jungen Maler kennenlernt, mit dem er sich anfreundet und ihm nach einigen Schwierigkeiten eine Ausstellung seiner Bilder ermöglicht. Der junge Künstler stirbt aber bald darauf an Aids. Eine junge Performancekünstlerin bittet Crisp, mit ihr zusammen ein Bühnenprogramm zu entwerfen und dort mit ihr aufzutreten, was er auch tut. Ein neues und junges Publikum findet sich ein und Crisp, schon sehr betagt zu diesem Zeitpunkt, hat wieder Erfolg und bekommt sogar eine Filmrolle in den Film "Orlando" aus dem Jahr 1992, als "Königin Elizabeth I.". Während einer Reise durch England stirbt er schließlich im Jahr 1999.

Den bekannten Song "An Englishman in New York" schrieb Sting 1987 übrigens für Quentin Crisp.

Die Darstellung von John Hurt als Quentin Crisp kann man nur mit einem Wort beschreiben: Genial! Ich habe auch Aufnahmen von Crisp gesehen und die Art, wie John Hurt ihn verkörpert ist absolut brillant. Das muss man unbedingt gesehen haben. Selbst im hohen Alter immer noch würdevoll und herrlich zynisch und schlagfertig, einfach toll. Leider ist der Film auf Deutsch nicht zu haben, da bleibt nur der Griff zur UK-Version, aber es lohnt sich auf jeden Fall. Ganz große Empfehlung.

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