Der Film handelt von dem gerade aus einer psychiatrischen Anstalt entlassenen Dennis Cleg (Ralph Fiennes), der in London in einem trostlosen Wohnheim unterkommt, das von Mrs. Wilkinson (Lynn Redgrave) geleitet wird. Dennis, oder vielmehr Spider, wie er immer von seiner Mutter genannt wurde, ist ziemlich gestört, das zeigen bereits die ersten Bilder von ihm. Das Wohnheim liegt in der Nähe seines Elternhauses und so unternimmt Spider Spaziergänge zu den Orten seiner Kindheit. In Rückblenden werden Teile davon erzählt und er ist als Erwachsener darin zu sehen. Wie ein stummer Beobachter nimmt er an dem damaligen Leben teil und wird Zeuge, wie seine Eltern streiten. Der Vater (Gabriel Byrne) verbringt seine Zeit lieber im Pub. Spiders Mutter (Miranda Richardson) leidet still vor sich hin. Spider kann das Handeln seiner Eltern nicht verstehen und schafft sich seine eigene Traumwelt. Etwas Grausames muss damals passiert sein, dem sich Spider noch immer nicht stellen kann.
Das ist ein fast gespenstisch ruhiger Film, der seine Spannung erst nach und nach aufbaut. Viele Zuschauer mag er damit abschrecken, aber zu unrecht. Das wahre Drama um Spider zeigt sich erst zum Ende des Films und man kann die Geschichte, die man gerade gesehen hat, neu überdenken. Der Soundtrack von Howard Shore ist sehr sensibel gewählt. Hier passt alles zusammen. Die Darsteller sind genial, allen voran Ralph Fiennes als Spider, der eine großartige Leistung zeigt. Nicht zu vergessen Miranda Richardson, die gleich mehrere Rollen spielt. Sehr interessant sind übrigens noch die Entstehungsgeschichte dieses Films und das Making-Of, in denen die Beteiligten selbst zu Wort kommen und David Cronenberg berichtet, wie er überhaupt an dieses Projekt gekommen ist und welche Schwierigkeiten es bei der Finanzierung gab. Insgesamt eine große Empfehlung von mir für diesen ungewöhnlichen und auch sperrigen Film, der absolut sehenswert ist.
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