Sonntag, 15. August 2010

5 x 2

"5 x 2" ist ein Film von Francois Ozon aus dem Jahr 2004. Der Film befasst sich mit der Beziehung von Marion und Gilles, allerdings in umgekehrter Reihenfolge.

Wir lernen das Paar kennen, als es beim Scheidungsrichter sitzt und die entsprechende Scheidungsvereinbarung verlesen wird. Alles geht nüchtern über die Bühne, beiden sieht man die Strapazen der letzten Zeit an. Anschließend treffen sich beide vereinbarungsgemäß letztmalig in einem Hotelzimmer, keine sehr gute Idee, wie sich zeigt.

Die zweite Episode zeigt einen Dinner-Abend, die Krise ist schon offensichtlich, wird aber nicht erwähnt. Es findet auch hier keine wirkliche Kommunikation statt.

Die Geburt des Kindes ist ein erster Anhaltspunkt auf die Probleme des Paares. Gilles ist völlig überfordert mit der Situation und lässt seine Frau allein.

Die Hochzeit der beiden ist ein ausgelassenes Fest, alles könnte wunderbar sein, aber Gilles schläft völlig betrunken ein und Marion hat noch in der Hochzeitsnacht spontanen Sex mit einem Unbekannten, nur um dann sofort zu dem schlafenden Gilles zurückzukehren und ihm ihre Liebe zu versichern.

Den Schluß bildet das Kennenlernen der beiden im Urlaub in Italien. Man sieht die beiden zusammen in den Sonnenuntergang schwimmen. Ein sehr romantisches Bild, würde man nicht den weiteren Verlauf der Geschichte bereits kennen.

Warum die Beziehung zwischen Marion und Gilles letztendlich scheitern musste, wird nicht geklärt. Francois Ozon gibt wie üblich keine Antworten, die sind auch gar nicht nötig, sondern wirft viele Fragen auf, die jeder für sich beantworten muss. Fehlende Kommunikation mag ein Grund sein, ebenso die fehlende Bereitschaft, sich mit den Fehlern des Partners auseinanderzusetzen. Die Eltern von Marion haben sich arrangiert und leben in einer Art Hassliebe zusammen, aber das ist auch eine andere Generation. Im Fall von Marion und Gilles liegen die Dinge anders. Hier ist der Mann der deutlich schwächere Part, für den die einzige Art der Kommunikation der Sex scheint und selbst dabei wirkt er erbärmlich. Marion ist die stärkere Person, schon wenn sie ihm am Schluß erklärt, niemand hat gewonnen und niemand verloren, es ist einfach nur vorbei. Traurig, aber wahr.

Der Film wird aufgelockert durch einige schöne italienische Chansons und lebt vor allem von der grandiosen Darstellung der überaus wunderbaren Valeria Bruni-Tedeschi. Ich habe es in anderen Rezensionen schon erwähnt, ich habe eine große Schwäche für die Filme von Francois Ozon und möchte auch diesen Film hervorheben. Absolut sehenswert.

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