Samstag, 14. August 2010

Body Double

"Body Double" ist ein weiterer wunderbarer Film von Brian De Palma und stammt aus dem Jahr 1984.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass die FSK-18-Freigabe aus heutiger Sicht natürlich ausgemachter Unsinn ist. Zwar wird das bedauernswerte weibliche Opfer hier mit Hilfe einer Bohrmaschine ins Jenseits befördert (was eher skurril ist, besonders als das Stromkabel zu kurz ist und der Bohrer nicht bis zum Opfer reicht), aber diese Tat wird nicht wirklich gezeigt und spielt sich eher im Kopf des Zuschauers ab. Das gleiche gilt übrigens auch für De Palmas Film "Scarface", der ein Jahr früher entstand, in dem Fall war es eine Kettensäge. Bis auf spritzendes Blut gibt es in beiden Filmen nichts von der eigentlichen Gewalttat zu sehen. "Scarface" an sich war zwar schon etwas brutaler, hatte aber auch eine ganz andere Thematik.

Die Geschichte hier ist enorm wendungsreich und spannend erzählt. Zwei Stunden Film vergehen wie im Flug, es gibt meiner Meinung nach überhaupt keine Längen. Ich habe mich sofort in diesen Film verliebt und finde ihn herrlich!

Der Hauptdarsteller Jake (Craig Wasson) ist ein äußerst sympathischer Verlierer, ein armes unwissendes Opfer, das in einen mörderischen Plan hineingezogen wird. Er beobachtet durch ein Teleskop eine schöne Frau in ihrer Wohnung (Deborah Shelton als unerreichbare Traumfrau). Doch was sieht er wirklich? Ist etwa alles nur eine Täuschung und wenn ja, wer steckt dahinter? Fragen über Fragen und der arme Jake muss bald um sein Leben fürchten.

Melanie Griffith ist hier als Pornostar "Holly Body" in ihrer ersten Hauptrolle zu sehen und sie ist hinreißend. Genial auch der kurze Auftritt von "Frankie goes to Hollywood" mit ihrem Song "Relax" als Film im Film, sehr gute Idee.

Ich finde diesen Film großartig, humorvoll und vollgepackt mit herrlichen Szenen und Einfällen. Mich hat er auf ganzer Linie überzeugt.

Überhaupt habe ich so einige Filme von Brian De Palma gesehen und bin absolut begeistert. Ob "Phantom of the Paradise", "Dressed to Kill", "Blow Out", "Scarface", "Casualties of War", "Carlito's Way" oder wie hier "Body Double", alle grundverschieden und alle großartig.

Für diesen Film wurde De Palma übrigens für die "Goldene Himbeere" als schlechtester Regisseur nominiert. Was für Spaßbremsen sind denn da am Werk gewesen? Ab in die Ecke und schämen!

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