"The Fourth Angel" ist ein Film des britischen Regisseurs John Irvin aus dem Jahr 2001.
Wenn man an so einen weitgehend unbekannten Film gerät, noch dazu mit so einer Top-Besetzung, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ist das eine kleine Filmperle, die unbedingt ans Licht der Öffentlichkeit gehört oder es ist eine totale Gurke. In diesem Fall handelt es sich aber tatsächlich um einen recht guten Thriller, der zwar einige fragwürdige Aussagen hat, aber trotzdem spannend ist und gut unterhält.
Der Journalist Jack Elgin (Jeremy Irons) ist mit seiner Familie auf dem Flug nach Indien, um an einer Story zu arbeiten. Das Flugzeug muss wegen angeblicher technischer Mängel in Zypern landen, wo es von Terroristen gekapert wird. Das geforderte Lösegeld wird zwar gezahlt, allerdings gerät bei einem fehlgeschlagenen Befreiungsversuch die Situation ausser Kontrolle. Es gibt ein furchtbares Gemetzel auf dem Flugfeld und jede Menge Tote, unter anderem Jack Elgins Frau und seine zwei Töchter. Jack und sein kleiner Sohn überleben und kehren nach London zurück. Bald darauf muss Jack erfahren, dass die Attentäter wieder freigelassen wurden. Er beginnt auf eigene Faust zu recherchieren, nachdem ihm offizielle Stellen nicht weiterhelfen wollen. Spätestens hier beginnt der Film etwas unglaubwürdig zu werden. Jack gerät zwischen die einzelnen Geheimdienste, die alle nicht mit offenen Karten spielen. Er bekommt einen Hinweis auf eine verlassene Lagerhalle, in der er auf ein paar der Attentäter trifft. Die Wandlung zum eiskalten und abgebrühten Racheengel, der sich mal eben aus einigen herumliegenden Gegenständen eine Waffe bastelt, vollzieht sich ziemlich schnell. Zugegeben, Jeremy Irons macht wie immer eine sehr gute Figur, doch sein plötzliches Handeln, als hätte er nie etwas anderes getan als Terroristen zu jagen, ist ein wenig befremdlich. Er tötet die Männer, beseitigt Beweise und besorgt sich Alibis, ganz wie ein Profi.
Zwischendurch gibt es einen Sprung nach Paris, was man sofort daran erkennt, dass die verdächtige Person ein Baguette mit sich herumträgt, naja.
Die Besetzung ist schon ziemlich gut, neben Jeremy Irons sehen wir unter anderem noch Forest Whitaker und Charlotte Rampling. Insgesamt ist das ein gut gemachter politischer Thriller, der recht spannend inszeniert ist und mit passender Musik unterlegt ist. Ich finde ihn durchaus empfehlenswert, auch wenn die Handlung (Thema Selbstjustiz) teilweise etwas fragwürdig ist.
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