Montag, 16. August 2010

Lulu on the Bridge

"Lulu on the Bridge" ist ein Film von Paul Auster aus dem Jahr 1998. Nachdem Auster bei "Smoke" und dem anschließenden "Blue in the Face" die Drehbücher geschrieben hatte, übernahm er hier sowohl das Drehbuch als auch die Regie, für die ursprünglich Wim Wenders vorgesehen war, der den Part dann aber Auster selbst nahelegte.

Es geht um den New Yorker Jazzmusiker Izzy (Harvey Keitel), der eines Abends bei einem Auftritt von einem Verrückten angeschossen wird. Seine Verletzungen hindern ihn daran, weiterhin Saxophon spielen zu können und er wird depressiv. Durch Zufall gerät er an die Aktentasche eines Toten und entdeckt darin einen geheimnisvollen Stein, der ihn zu der jungen Schauspielerin Celia (Mira Sorvino) führt. Die beiden verlieben sich ineinander und Izzy ist endlich wieder glücklich. Als Celia für eine Rolle engagiert wird und nach Dublin reist, soll Izzy ihr wenige Tage später folgen. Doch merkwürdige Umstände und Begebenheiten verhindern ein Wiedersehen der beiden. Den weiteren Verlauf der Geschichte zu erzählen macht keinen Sinn, das muss man sowieso selbst gesehen haben, um die wirkliche Story zu verstehen.

"Lulu on the Bridge" ist ein Film, der von der Kritik zwiespältig aufgenommen wurde und vom Publikum weitgehend unbeachtet blieb. Völlig zu Unrecht, wie ich finde. Der Film spielt auf mehreren Ebenen, wer unbedingt für alles eine Erklärung braucht, muss sich schon bis zum Schluss gedulden und dann das Puzzle selbst zusammensetzen. Ich kann nur empfehlen, sich auf die Geschichte einzulassen und die Bilder wirken zu lassen. Das ist ein Film, über den man lange nachdenken kann, so etwas ist immer zu begrüßen.

Die Magie der Bilder ist sehr stark und faszinierend. Ich liebe diesen Film und habe mich sehr gefreut, ihn nach vielen Jahren endlich wiederzusehen. Die Besetzung ist exzellent, allen voran natürlich der wie immer großartige Harvey Keitel und die bezaubernde Mira Sorvino. Aber auch die Nebenrollen sind fantastisch besetzt mit Willem Dafoe, Gina Gershon, Vanessa Redgrave und Mandy Patinkin. In einer ganz kleinen Rolle ist Lou Reed zu sehen, als ein Mann der nicht Lou Reed ist, sondern ihm nur ähnlich sieht, köstlich.

Schön, dass es solche Filme gibt. Ich möchte deshalb eine ganz große Empfehlung aussprechen. Unbedingt sehenswert.

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