"Kamikaze 1989" ist ein Film von Wolf Gremm aus dem Jahr 1982. Die Hauptrolle spielt hier Rainer Werner Fassbinder und das war auch dessen letzter Film vor seinem Tod im Juni 1982. Kameramann war Xaver Schwarzenberger. Der Film beruht auf dem Roman von Per Wahlöö "Mord im 31. Stock" aus dem Jahr 1964.
Das ist ein futuristischer "Thriller" um die geheimen Machenschaften eines riesigen Medienkonzerns, der anonyme Bombendrohungen erhält. Polizeileutnant Jansen (Fassbinder), der bisher noch jeden seiner Fälle gelöst hat und seinen ganz eigenen Stil hat ("Vermeiden Sie überflüssige Bemerkungen."), wird mit der Sache betraut. Ihm bleiben jedoch nur vier Tage, um den oder die Täter zu fassen. In dieser zukünftigen Welt sind Alkohol, aber auch selbst angebautes Gemüse verboten. Es gibt auch keine Selbstmorde, sondern nur unerwartete Tode.
Es handelt sich hier um durchaus unterhaltsamen Trash mit einem genialen Rainer Werner Fassbinder als Polizeileutnant Jansen im Leopardenanzug (das ist der Knaller überhaupt). Schrill, schräg, bizarr, aber auch irgendwie ziemlich gut. Sehenswert ist der Film allein schon wegen der Darsteller, auch in den kleinsten Rollen. Neben Fassbinder, dem die Rolle auf den Leib geschrieben scheint, kann man sich hier auch noch an Auftritten von Boy Gobert, Brigitte Mira, Nicole Heesters, Günther Kaufmann, Arnold Marquis und Franco Nero erfreuen. Fassbinder überstrahlt jedoch alles, der Film gehört ihm allein und seiner Darstellung des desillusionierten Polizisten. Er ist zynisch, brutal und emotionslos, aber nur scheinbar.
Ich muss gestehen, mir hat dieser Film Spaß gemacht, aber eine Empfehlung kann ich natürlich nur bedingt aussprechen. Wer sich ganz unbelastet darauf einlässt und das Geschehen mit Humor betrachtet, der dürfte gut unterhalten werden. Alle anderen sollten vielleicht lieber die Finger davon lassen. Als Extra befindet sich auf der DVD noch die Dokumentation "Letzte Arbeiten" von Wolf Gremm über die Dreharbeiten zu "Kamikaze 1989" und "Querelle", Fassbinders letztem Film als Regisseur.
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